Desinfektion Werkstattwagen
Viele Menschen stellen sich derzeit die Frage: Können Coronaviren außerhalb menschlicher oder tierischer Organismen auf festen und trockenen Oberflächen überleben und infektiös bleiben?
Die Stabilität von Coronaviren in der Umwelt hängt von vielen Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beschaffenheit der Oberfläche sowie vom speziellen Virusstamm und der Virusmenge ab. Im Allgemeinen sind humane Coronaviren nicht besonders stabil auf trockenen Oberflächen. In der Regel erfolgt die Inaktivierung in getrocknetem Zustand innerhalb von Stunden bis einigen Tagen. Für das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 zeigen erste Laboruntersuchungen laut einem Preprint-Artikel (eine Veröffentlichung, die noch nicht durch ein in der Wissenschaft übliches Peer-Review-Verfahren geprüft wurde), dass es nach starker Kontamination bis zu drei Stunden als Aerosol, bis zu vier Stunden auf Kupferoberflächen, bis zu 24 Stunden auf Karton und zwei bis drei Tage auf Edelstahl und Plastik infektiös bleiben kann.
Das heißt konkret: Der Werkstattwagen sollte nach jeder Nutzung auf allen Flächen, die aus Kunststoff bestehen und vom Nutzer durch Husten/Niesen oder anfassen kontaminiert sein können, mit einer entsprechenden Desinfektion gereinigt werden. Werkzeuge sind ebenfalls nach jeder Nutzung zu desinfizieren. Es ist darauf zu achten, dass auch der Mitarbeiter beim Desinfizieren geschützt ist (Mundschutz, Schutzhandschuhe).
Kundenfahrzeuge:
Das Reinigen von Kundenfahrzeugen erfolgt analog der Maßnahme bei Werkstattwagen. Auch hier sollte der Mitarbeiter beim Desinfizieren Mundschutz und Schutzhandschuhe tragen.
Einige Werkstätten gehen noch weiter: Im Rahmen der Servicearbeiten tragen die Angestellten mancherorts Einweghandschuhe. Die Fahrzeugschlüssel werden ebenso desinfiziert wie der Innenraum. Lenkrad, Schaltknauf und Fahrersitz werden zudem mit Einweg-Kunststoffabdeckungen geschützt, die erst bei der Übergabe des Fahrzeugs an den Kunden wieder entfernt werden.
Wartebereich:
Die wichtigsten und effektivsten Maßnahmen zum persönlichen Schutz sowie zum Schutz von anderen Personen vor der Ansteckung mit Erregern von Atemwegsinfektionen sind das Einhalten der Husten- und Niesregeln, eine gute Händehygiene und das Abstandhalten (mindestens 1,5 Meter) von krankheitsverdächtigen Personen. Diese Maßnahmen sind in Anbetracht der Grippewelle aber überall und jederzeit angeraten.
Hingegen gibt es keine hinreichenden Belege dafür, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person, die ihn trägt, verringert. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO kann das Tragen einer Maske in Situationen, in denen dies nicht empfohlen ist, ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen. Das kann dazu führen, dass zentrale Hygienemaßnamen wie Händewaschen vernachlässigt werden.
Konkret: Verzichten Sie auf das Händeschütteln zur Begrüßung. Stellen Sie die Sitzmöbel im Wartebereich um und/oder reduzieren Sie die Anzahl der Plätze, so dass die Sicherheitsabstände zu Mitarbeitern und der Kunden untereinander eingehalten werden. Trennen Sie Mitarbeiter und Kunde z.B. durch eine Glasscheibe. Da auch nicht ausgeschlossen ist, sich durch Schmierinfektionen anzustecken, sollte auch der Fahrzeugschlüssel desinfiziert werden.
Direktannahme:
Hier gelten die gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie im Wartebereich, insbesondere
- kein Händeschütteln zur Begrüßung oder Verabschiedung
- Abstand halten
- Schlüssel desinfizieren
Zeitschleusen
Einige Werkstätten nutzen den Faktor Zeit und warten nach Übergabe des Fahrzeugs an den Betrieb einige Stunden, bevor der Mitarbeiter in das Fahrzeug steigt. Umgekehrt bleibt das Auto erst über Nacht auf dem Hof stehen, bevor es wieder zurück an den Kunden geht. Damit nutzt man den natürlichen Verfall der Viren.