Wie aus dem aktuellen DAT-Report hervorgeht, haben Autohäuser und Werkstätten ihren Marktanteil bei der Durchführung von Reifenmontagearbeiten auf 50 Prozent ausbauen können. 22 Prozent aller saisonalen Radwechsel wurden demnach 2018 in einer Markenwerkstatt durchgeführt, 28 Prozent in einer markenunabhängigen Werkstatt. Weitere zwölf Prozent der saisonalen Radwechsel führten Reifenfachhändler und -fachbetriebe aus, 37 Prozent der Fahrzeugbesitzer wechselten ihre Räder in Eigenregie.
Besonders mit dem Angebot der Rädereinlagerung konnten die Betriebe punkten, teilte die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) weiter mit. Immerhin 58 Prozent derjenigen Autofahrer, die ihre Räder in einer Werkstatt wechseln ließen, entschieden sich für die Reifeneinlagerung vor Ort.
Bei den Kauforten für die Reifen lag 2018 laut DAT der Marktanteil bei Reifenfachhandel und –fachbetrieben bei 35 Prozent, freie Werkstätten und Online-Händler sicherten sich jeweils gut 20 Prozent Marktanteil, der Anteil von Systemwerkstätten betrug zehn Prozent. Hier gibt es längst Kombinationen, bei denen Onlinekäufer sich ihre Reifen im Internet aussuchen und diese dann zur Montage an eine Werkstatt vor Ort geschickt werden.
Handling wird komplexer
"Wie in vielen Bereichen des Service hat die Elektronik in Form von Reifendruckkontrollsystemen (RDKS), die seit 2014 bei Neuwagen verbindlich vorgeschrieben sind, das Handling je nach eingesetztem System etwas komplexer gemacht. Dazu kommt die Montage der Ultra High Performance Reifen (UHP) und Run Flat Tires (RFT), welche nur ausgebildete Monteure auf zertifizierten Maschinen vornehmen dürfen. Für die Serviceberater und Reifenverkäufer ist es eine Herausforderung, die Kunden zu einem Thema bestmöglich zu beraten, welches die Autofahrer zu einem Großteil nicht interessiert. Reifen sind und bleiben ein sicherheitsrelevantes Bauteil an jedem Auto, und zugleich trägt der saisonale Radwechsel zur Erhöhung der Kontaktfrequenz bei", sagte Bernd Reich, Referent Unternehmenskommunikation der DAT.
Sieben von zehn Autos sind mit Leichtmetallrädern ausgestattet, weiß die DAT. Immerhin wissen 55 Prozent der Autofahrer nicht, wann die Reifen erneuert werden müssen – weder nach wie vielen Jahren, noch bei welcher Mindestprofilstärke. Auch hat die Marke bei 57 Prozent der Automobilisten keine oder eine mittelmäßige Bedeutung. Bei genauerem Hinsehen interessieren sich männliche Reifenkäufer sehr wohl für die Marke, wie auch Vielfahrer, die jährlich mehr als 30.000 Kilometer zurücklegen. (tm)