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Defekte Takata-Airbags: US-Aufsicht verlangt landesweiten Rückruf

19.11.2014 11:14 Uhr
Airbag Crashtest Dummy Sicherheit
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde will nun alle Fahrzeuge mit bestimmten Takata-Fahrerairbags in der Werkstatt sehen.
© Foto: Dmitry Vereshchagin / Fotolia.com

Weil nun offenbar auch außerhalb der (Sub-)Tropen Airbags Insassen verletzen können, reißt den Beamten der NHTSA der Geduldsfaden. Sie fordern von Takata und zehn Herstellern weitere Sicherheitsmaßnahmen. Auch das KBA ist aktiv geworden.

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Die US-Verkehrsaufsicht erhöht den Druck auf den japanischen Auto-Zulieferer Takata, dessen defekte Airbags immer größere Probleme verursachen. Die Behörde NHTSA forderte die Firma und alle betroffenen Hersteller in einer Mitteilung vom Dienstag zu einem landesweiten Rückruf aller Wagen auf, in denen Takata-Airbags auf der Fahrerseite verbaut wurden. Die meisten Rückrufe im Zusammenhang mit Takata-Produkten betrafen hierzulande bislang Beifahrer-Airbags (vgl. Eintragungen in unserer Rückruf-Datenbank).

Wegen der Airbags, die aufgrund eines Defekts beim Entfalten wie eine Splitterbombe platzen können, wurden weltweit bereits Millionen von Autos in die Werkstätten beordert. US-Anwälte gehen von vier Todesopfern und etwa 150 Verletzungen aus. Die NHTSA hatte bereits im Oktober in ungewöhnlich deutlicher Form vor den Takata-Airbags gewarnt.

Ein Takata-Sprecher bezeichnete einen möglichen US-weiten Rückruf als Lebensgefahr für Autofahrer, weil dann Ersatzteile teilweise nicht mehr dort eingesetzt würden, wo sie am dringendsten gebraucht würden. Der Konzern hatte schon im September eingeräumt, bis Februar nur ein Drittel aller 4,3 Millionen benötigten Ersatz-Airbags herstellen zu können.

Konkret fordert die NHTSA von BMW, Chrysler, Ford, General Motors, Honda, Mazda, Mitsubishi, Nissan, Subaru und Toyota einen ausführlichen Bericht zu abgeschlossenen, laufenden oder geplanten Prüfungen von Takata-Gasgeneratoren. Auslöser ist ein weiterer Vorfall mit einem Takata-Gasgenerator in einer Region außerhalb der (Sub-)Tropen. Bislang hieß es, dass Probleme nur in Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit auftreten können. Dies sehen die Beamten nun offenbar als widerlegt an.

KBA steht mit Herstellern in Kontakt

Ob und welche Auswirkungen dies konkret auf Deutschland hat, ist zur Stunde noch nicht klar. Bislang haben Honda und Nissan Rückrufaktionen an Fahrerairbags bestätigt. Andere Hersteller erklärten bislang, nicht betroffen zu sein; häufig wurde allerdings noch auf die klimatische Einschränkung verwiesen.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) steht mit den betroffenen Herstellern im Kontakt, wie ein Sprecher der Behörde gegenüber asp-Online betonte. "Fehlauslösungen zeigten sich bislang unter feuchtwarmen klimatischen Bedingungen in Verbindung mit einem Unfallgeschehen. In Europa ist es nach heutigem Kenntnisstand zu keiner Fehlauslösung gekommen, dennoch werden die Airbags - so oder so - durch freiwillige Rückrufe ausgetauscht. Das KBA überwacht den Fortgang der Rückrufe", so der Sprecher. (dpa/ng)

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