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Diesel-Fonds: Auto-Importeure beteiligen sich nicht

05.12.2017 11:48 Uhr
Diesel-Fonds: Auto-Importeure beteiligen sich nicht
Die Importeure wenden sich gegen Forderungen des deutschen Branchenverbandes VDA, in den deutschen Diesel-Fonds zu zahlen.
© Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Die ausländischen Hersteller haben ihren Anteil am deutschen Automarkt auf ein Rekordniveau gesteigert. An nationalen Plänen zur Luftreinhaltung wollen sie sich trotzdem nicht beteiligen.

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Trotz glänzender Geschäfte sind die Auto-Importeure weiterhin nicht bereit, sich an dem Umwelt-Fonds für bessere Luft in deutschen Städten zu beteiligen. Die Reduktion der Emissionen sei eine Aufgabe des Staates und nicht der Hersteller, sagte der Präsident des Importeurverbandes VDIK, Reinhard Zirpel, am Dienstag in Frankfurt. Die Maßnahmen müssten daher aus den Steuergeldern finanziert werden, die Fahrzeughalter und Unternehmen gezahlt haben. Die Problematik müsse zudem auf europäischer Ebene angegangen werden.

Die Importeure wenden sich damit endgültig gegen Forderungen des deutschen Branchenverbandes VDA, der noch eine Finanzierungslücke bei dem von den Autobauern geforderten Fonds-Beitrag von 250 Millionen Euro sieht. Nach Auffassung des VDA sollten die Importeure entsprechend ihres Diesel-Marktanteils ein gutes Drittel der Summe leisten. Den Großteil der Finanzlast für den Milliarden-Fonds trägt aber ohnehin der Bund mit 750 Millionen Euro. Mit dem Geld können besonders stark abgasbelastete Kommunen beispielsweise Elektro-Busse anschaffen.

Scharfe Kritik von Christian Schmidt 

Der geschäftsführende Bundesverkehrminister Christian Schmidt hat das Nein der ausländischen Autobauer zu einer Beteiligung am vorgesehenen Fonds für saubere Luft in Städten scharf kritisiert. "Es ist in keiner Weise nachvollziehbar, dass die ausländischen Hersteller, deren Fahrzeuge auch auf deutschen Straßen unterwegs sind, ihre Verantwortung nicht erkennen», sagte der CSU-Politiker am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "Die Reduzierung von Emissionsbelastungen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe."

Schmidt betonte, er habe "keinerlei Verständnis für die mangelnde Kooperationsbereitschaft" der ausländischen Anbieter, deren Anteil in Deutschland bei 38 Prozent liege. Er erwarte von der gesamten Autoindustrie, dass sie ihren Beitrag leiste. "Das werden wir gegenüber den Herstellern deutlich machen."

Im VDIK sind die meisten großen ausländischen Hersteller mit aktuell 33 Marken organisiert. Der Verband hielt auch seine Forderungen aufrecht, der Staat solle den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektro-Fahrzeuge beschleunigen und sich an einem Netz für Wasserstoff-Tankstellen beteiligen.

Nach Einschätzung des Verbandes wird der Marktanteil der Importeure in diesem Jahr auf den Rekordwert von 38 Prozent steigen. Der gesamte Absatz werde um 2,3 Prozent auf 3,43 Millionen Fahrzeuge steigen, während die Importeure sieben Prozent mehr Wagen verkauften. Die Mitgliedsfirmen böten vorrangig Benzin-Modelle sowie die besonders von Privatleuten gefragten SUV an. Auch im traditionell von einheimischen Herstellern beherrschten Flottenmarkt sei man überdurchschnittlich gewachsen, sagte Zirpel. Er erwarte auch im kommenden Jahr einen steigenden Absatz. Einen Einbruch durch auslaufende Umweltprämien sehe man angesichts der stabilen Konjunktur und voller Auftragsbücher nicht. (dpa)

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