Die digitale Steuerung von Kommunikations- und Prozessabläufen in der Lkw-Branche könnte sich langfristig nachteilig auf die geschäftliche Entwicklung der Werkstattausrüster im ASA-Verband auswirken. Darauf hat der ASA-Vorstand jetzt hingewiesen. Die Einschätzung stützt sich auf aktuelle technische Projekte, die die digitale Steuerung und Optimierung des Straßen-Güterverkehrs zum Ziel haben. Diese Projektideen könnten trotz steigendem Frachtaufkommen die Zahl der zugelassenen Lkw spürbar reduzieren. Denkbar ist außerdem, dass der Service- und Reparaturbedarf pro Lkw durch digital gesteuerte Prozesse deutlich sinkt. Drei Beispiele führt der ASA-Vorstand an:
1. Digitalisierung ermöglicht schon heute virtuelle Frachtbörsen, über die in Echtzeit Standorte und freie Ladekapazitäten von Lkw ermittelt werden können. Durch intelligente Verknüpfung dieser und weiterer Informationen würde sich die Zahl der Leerfahrten deutlich verringern. 50 Prozent Leerfahrtenquote sind heute durchaus üblich.
2. Autonom fahrende Lkw im Güterfernverkehr tragen ebenfalls zu einer deutlichen Steigerung der Ladekapazitäten bei. Denn fahrerlose Lkw sind nicht an Ruhezeiten gebunden und können im Prinzip rund um die Uhr eingesetzt werden.
3. Autonom fahrende Lkw haben eine potenzielle Fehlerquelle weniger. Denn viele Lkw-Unfälle resultieren auf Fahrfehlern der Fahrer. Auch technische Defekte in Folge von Fehlbedienungen durch die Fahrer dürften sich bei autonom fahrenden Lkw verringern.
Experten rechnen damit, dass spätestens in zehn bis 15 Jahren autonom fahrende Lkw im Fernverkehr eingesetzt werden. Dazu sagte ASA-Präsident Frank Beaujean: "Zweifellos bietet die Digitalisierung für unsere Mitglieder Vorteile. Als Verband betrachten wir die möglichen Auswirkungen von Neuentwicklungen jedoch im Ganzen. Denn dann können unsere Mitglieder sich rechtzeitig auf anstehende Veränderungen einstellen und neue Marktchancen erfolgreich nutzen." (asp)