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ASA-Pressegespräch: Positiver Nahradar

15.12.2016 11:00 Uhr

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Die Werkstattausrüster verzeichneten 2016 gute Umsätze, wie der Bundesverband der Hersteller und Importeure von Automobil-Service-Ausrüstungen (ASA) erklärte. Wesentliche Wachstumsimpulse, insbesondere in den Bereichen Klimaservice, Scheinwerfereinstell-Prüfung und Achsvermessung, gingen vom Gesetzgeber aus und wurden durch die Automechanika verstärkt.

Der ASA-Verband blickte zufrieden auf das Jahr und vermeldete ein Umsatzwachstum in vielen Segmenten. Beispiel Achsvermessung: Nach mehreren Jahren der Stagnation ist in diesem Produktsegment ein Wachstumstrend erkennbar, hieß es. Die gute Entwicklung lasse sich mit der Zunahme der Fahrerassistenzsysteme begründen, für deren Sensor-Kalibrierung ein Achsmessgerät notwendig ist.

Auch beim Klimaservice geht es weiter bergauf: Aufgrund unterschiedlicher Lösungen in der Autoindustrie müssen Werkstätten mindestens zwei Geräte vorhalten: Zudem habe sich der Investitionsstau für R134a-Geräte aufgelöst. Kein Wachstum verzeichneten dagegen die Diagnosegerätehersteller, obgleich die Nachfrage immerhin auf einem hohen Niveau stagnierte. Einen Rückgang musste der Bereich Reifenservice verkraften. In den Segmenten Montieren und Wuchten ist die Situation generell schwierig, da viele Werkstätten die Produkte als "notwendiges Übel" für den Reifenverkauf sehen. Das reduziere Beaujean zufolge die Investitionsbereitschaft.

Höheres Qualitätsbewusstsein

Für die nächsten Jahre zeigte man sich bei den Ausrüstern zuversichtlich. Der ASA-Präsident und Leiter Produktmanagement bei der MAHA sprach von einem "positiven Nahradar" für viele Bereiche. Er geht davon aus, dass weniger Kfz-Unternehmen aus dem Markt ausscheiden werden, als noch vor zehn Jahren vorausgesagt. Zudem sei bei den Werkstätten ein wachsendes Qualitätsbewusstsein festzustellen, was sich erfreulich auf das Investitionsklima auswirkt. Denn Ausfallzeiten im Betrieb mit Umsatzeinbußen von 800 bis 1.000 Euro pro Arbeitsplatz und Arbeitstag könne sich keiner mehr leisten.

Auch der Abgasskandal hat Auswirkungen auf die Werkstattausrüstung. "Das Thema Endrohr-Prüfung ist wieder hoffähig geworden", zeigte sich ASA-Vizepräsident Harald Hahn bestätigt. Ab Mitte 2017 soll bei allen AU-pflichtigen Fahrzeugen wieder direkt gemessen werden, hieß es. Die Änderung soll allerdings nicht in einen neuen AU-Leitfaden 6 münden, sondern als Variante des derzeit gültigen AU-Leitfadens 5 geführt werden. Ferner forderte Hahn, der neben seiner Tätigkeit als Leiter des ASA-Fachbereichs Diagnose und Abgasmessgeräte die Geschäfte von AVL Ditest führt, die Schadstoff-Grenzwerte an den aktuellen Stand der Automobil- und Werkstatttechnik anzupassen. So seien beispielsweise die im Markt befindlichen Opazimeter bereits heute zu 70 bis 80 Prozent in der Lage, niedrigere Schadstoff-Konzentrationen anzuzeigen ( mehr dazu in den ASA-News auf Seite 29).

Anbindung ASA-Livestream

Frank Beaujean ging in einem weiteren Vortrag auf die erwartete Novellierung der HU-Bremsenrichtlinie ein. Die aktuelle Übergangsregelung zur Akkreditierung von Überwachungsorganisationen werde dafür sorgen, ist sich Beaujean sicher. Seit dem vergangenen Jahr gibt es Unstimmigkeiten zwischen den Prüfdienstleistern und der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) über die Notwendigkeit von Kalibrierungen an Prüfmitteln bei den Partnerwerkstätten. Hauptsächlich geht es dabei um Bremsenprüfstände und Scheinwerfereinstell-Prüfgeräte.

Bei der Stückprüfung soll unter anderem die Kontrolle der ASA-Livestream-Schnittstelle verpflichtend aufgenommen werden und die Schulung der Sachkundigen wird um den Schulungspunkt "Justieren" erweitert werden, hieß es in einer Mitteilung des ASA-Verbands. Nicht zuletzt sollten die Zuständigkeiten im Umgang mit der ASA-Livestream-Schnittstelle in der Anlage 3 ergänzt werden. Bei der Bremsenwirkprüfung erfordert die Anbindung der Produktivsysteme des Prüfingenieurs an den ASA-Livestream besondere Aufmerksamkeit. Alle Beteiligten unterliegen Verpflichtungen, damit funktionierende Netzwerke bestehen: Die Hersteller der Prüfstände müssen laut Beaujean für Protokollkonformität sowie eine Ethernet- RJ45-Buchse mit Kennzeichnung "ASA-Livestream" sorgen. Der Start der Schnittstelle erfolgt durch einfaches Einstecken seitens des Prüfingenieurs, der zu diesem Zweck sein eigenes Netzwerk und Ethernet-Kabel mitbringen muss. Der Werkstattbetreiber muss Sorge tragen, dass der ASA-Livestream nicht in das Hausnetz eingebunden ist und eine Steckdose in der Nähe des Prüfstandes bereitstellen.

Gefahrstoff-Grenzwerte

Jürgen Spieker erklärte in seinem Vortrag die Änderung der technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 900). Die neue Verordnung enthält seit November 2016 unter anderem die Stoffe Stickstoffdioxid (NO2) und Stickstoffmonoxid (NO). Die aktuellen NO2- bzw. NO-Grenzwerte belaufen sich auf 0,95 Milligramm pro Quadratmeter (0,5 ppm - "parts per million") beziehungsweise 2,5 Milligramm pro Quadratmeter (2 ppm). Auch zu diesem Sachverhalt bieten die ASA-News auf Seite 29 mehr Details.

Kurzfassung

Anlässlich eines Pressegesprächs wies der ASA-Verband auf gute Geschäfte und anstehende Herausforderungen hin. Neben der Wiederkehr einer "Endrohr-Prüfung" bei der AU debattierten Teilnehmer über Neuerungen der Bremsenprüfrichtlinie.

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