Automatikgetriebe sind zwar weltweit am weitesten verbreitet, doch wird noch etwa jedes zweite im Pkw montierte Getriebe manuell geschaltet. Eine Hybridisierung konnte damit bisher nicht verwirklicht werden, sondern nur mit der deutlich teureren Automatik. Dank der E-Clutch (englisch für elektronische Kupplung), bei der die Kupplung und nicht das Getriebe automatisiert wird, soll die Hybridisierung günstiger werden. Automobilzulieferer Schaeffler hat drei nach dem Grad der Automatisierung abgestufte Konzepte einer E-Clutch entwickelt.
In der Variante "MTplus", die nur wenig mehr kosten soll als die manuelle Version, wird das Grundprinzip der hydraulischen Kraftübertragung beibehalten, aber ein zusätzlicher Aktuator in die Druckleitung eingebaut. Schon diese Teilautomatisierung genügt, um verbrauchsreduzierend "segeln" zu können: Bei konstanter Fahrt wird der Motor vom Getriebe getrennt und entweder ganz abgeschaltet oder im Leerlauf weiterbetrieben. Das Auskuppeln übernimmt die E-Clutch. Das Signal dazu gibt der Fahrer, indem er vom Gas geht.
Sportmodus integrierbar
In der Ausbaustufe Clutch-by-wire wird die mechanische oder hydraulische Verbindung des Pedals mit dem Ausrücksystem vollständig ersetzt. Der Fahrer kuppelt wie sonst auch, das Signal wird aber "by wire", also elektronisch übertragen. Das System ist laut Schaeffler auch Situationen gewachsen, die einen sehr dynamischen Eingriff erfordern wie schnelle Schaltungen und schlagartige Bremsungen. So kann man zum Beispiel einen Sportmodus integrieren, was bisher Automatikgetrieben vorbehalten war.
Das Elektronische Kupplungsmanagement EKM verzichtet ganz auf das Kupplungspedal. Das Signal zum Auskuppeln liefert ein Sensor in dem Moment, in dem der Fahrer zum Schalten ansetzt. Ebenso erfolgt das Einkuppeln automatisch, wenn der Gang eingelegt ist. So kann man zum Beispiel einen Elektromotor in den Antriebsstrang integrieren. Bei entsprechend dimensionierter Batterie in einem 48-V-Bordnetz übernimmt dieser den Vortrieb in allen Fällen, in denen der Verbrennungsmotor unwirtschaftlich arbeitet – zum Beispiel beim Einparken oder im Stop-and-Go-Verkehr. (sp-x)