Mit einem eigenen Siegel will die internationale Industrie künftig auf fair hergestellte Batterien etwa für Elektrofahrzeuge hinweisen. Derzeit werden im Rahmen der Global Battery Alliance dafür Kriterien erarbeitet, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Industriekreisen erfuhr.
"Die Nachfrage nach Energiespeicherung wird in den nächsten zehn Jahren um den Faktor 20 wachsen", sagte der Chef des luxemburgischen Rohstoffkonzerns Eurasian Resources Group (ERG), Benedikt Sobotka, der dpa. "Wir müssen sicherstellen, dass dieses explosive Wachstum nachhaltig, sozial verantwortlich und klimaschonend geschieht. Und wir müssen sofort die grassierende Kinderarbeit beenden." Dies sei das vorrangige Ziel der Global Battery Alliance, betonte Sobotka. Er leitet den Zusammenschluss gemeinsam mit BASF-Chef Martin Brudermüller.
Ein zentraler Bestandteil von Batterien ist Kobalt, das vor allem im politisch instabilen Kongo vorkommt. Das geplante Zertifikat soll unter anderem darauf hinweisen, dass zu dessen Abbau keine Kinderarbeit geleistet sowie Sicherheits- und Gesundheitsstandards eingehalten wurden. Brudermüller begrüßte die Richtlinien als "Meilenstein" der Global Battery Alliance für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Wertschöpfungskette.
Bereits während der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos hatten sich Dutzende Konzerne aus Bergbau, Chemie und Autoindustrie sowie internationale Organisationen auf Richtlinien zur nachhaltigen Nutzung von Batterien geeinigt, die nun konkretisiert werden sollen. Dabei sollen Herstellung und Recycling von Batterien verbessert sowie gut bezahlte Jobs geschaffen werden. Der Zusammenschluss sieht in den Plänen auch einen Beitrag für den Klimaschutz. So könnten mit einem verbesserten Batterienkreislauf etwa 30 Prozent der umweltschädlichen Emissionen bei Transport und Energie eingespart werden.
An der Global Battery Alliance unter dem Dach des Weltwirtschaftsforums sind aus Deutschland die Autobauer BMW und Volkswagen sowie dessen Tochter Audi, die Softwareschmiede SAP und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) beteiligt. Mit an Bord sind unter anderen die US-Konzerne Microsoft und Google. (dpa)