Die deutsche Zulieferindustrie leidet nach eigenen Angaben weiterhin unter sehr hohen Kosten für Strom und Gas. Energieintensive Betriebe, die am Anfang der automobilen Lieferkette stünden, würden trotz der Energiepreisbremsen "mit voller Wucht" getroffen, teilte die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (Argez) am Montag in Düsseldorf anlässlich der Hannover Messe mit. Viel Energie werde etwa bei der Herstellung und Bearbeitung von Teilen aus Metall, Kunststoff, Kautschuk oder Textilien benötigt.
Die Argez forderte einen günstigen Industriestrompreis. Ohne ihn sei die mittelständische Zulieferindustrie existenziell bedroht. "Spitzenqualität deutscher Zulieferer ist auch vor dem Hintergrund geringerer Stückzahlen ohne wettbewerbsfähige Energiepreise in der Breite nicht mehr darstellbar", sagte Argez-Sprecher Christian Vietmeyer laut einer Mitteilung.
Die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie vertritt nach eigenen Angaben als Interessengemeinschaft von sieben Wirtschaftsverbänden rund 9.000 vor allem mittelständisch geprägte Zulieferunternehmen. Die 925 000 Beschäftigten der Branche erwirtschafteten 2022 einen Umsatz von 244 Milliarden Euro.