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IG Metall: Hilfsfonds muss gefährdete Zulieferer einschließen

18.09.2020 15:29 Uhr | Lesezeit: 4 min
IG Metall: Hilfsfonds muss gefährdete Zulieferer einschließen
Der geplante Hilfsfonds müsse auch gefährdete Autouzulieferer übernehmen, fordert die IG Metall.
© Foto: picture alliance/Lino Mirgeler/dpa

Die Gewerkschaft fordert, dass der beim "Autogipfel" geplante Hilfsfonds in Not geratene Zulieferer übernehmen müsse. Und zwar solche Betriebe, die einen großen Teil ihres Angebotes nicht auf neue Technologien umstellen können.

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Der geplante Hilfsfonds für in Finanznot geratene Autozulieferer muss aus Sicht der IG Metall die Möglichkeit haben, einzelne Firmen für eine Übergangszeit zu übernehmen. In einem Papier der Gewerkschaftszentrale, das der Deutschen Presse-Agentur am Freitag vorlag, wird dies mit Blick auf Betriebe vorgeschlagen, in denen sich ein Großteil des Angebots nicht auf neue Technologien umstellen lässt. Vor allem kleineren Unternehmen macht der Umbruch zu alternativen Antrieben, Digitalisierung und Vernetzung zu schaffen.

Beim "Autogipfel" mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) war jüngst der Aufbau eines Fonds diskutiert worden, der das Eigenkapital betroffener Zulieferer stärken soll. Wer sein Geschäft mit Teilen für klassische Verbrennungsmotoren in den kommenden Jahren nicht entsprechend reduzieren kann, dem drohen Aufträge wegzubrechen. Hinzu kommt aktuell die akute Nachfragekrise infolge der Corona-Pandemie.

Die Abteilung für Fahrzeugbau im Frankfurter IG-Metall-Vorstand fordert: Bei Firmen, in denen sich "Portfolios zwangsläufig perspektivisch verkleinern" und gleichzeitig "Alternativen, wie die Weiterentwicklung im Konzern, nicht realisiert werden können", müsse ein Einstieg des Fonds möglich sein. Diese Betriebe würden dann "mehrheitlich übernommen und bis zum Auslaufen der nicht erneuerbaren Produkte professionell begleitet". So lasse sich auch unvermeidlicher Personalabbau "entsprechend der Altersstruktur der Beschäftigten gut und sozialverträglich" planen. Verbleibende Gewinne könnten in die Weiterbildung oder Ausstattung von Transfergesellschaften fließen.

Die Gewerkschaft betont, dass sich neben dem Staat auch die privaten Geschäftspartner bedrohter Zulieferer beim Fonds engagieren müssten. Man sehe "die Kunden in der Pflicht, sowohl durch die Beteiligung am Fonds wie durch langfristige Abnahmeverpflichtungen". Generell heißt es zu einem möglichen Transformationsfonds: "Es gibt ausreichend Kapital im Land, das derzeit nach Anlagemöglichkeiten sucht." Die SPD hatte sich schon vor dem "Autogipfel" für eine teilstaatliche Finanzierung ausgesprochen. Besonders kleine und mittelständische Zulieferer haben zusehends Probleme, neue Kredite für Investitionen zu bekommen.

Auch die Förderung in regionalen "Clustern" muss nach Meinung der IG Metall vorankommen. Hieran sollten sich Bund und Länder beteiligen - sonst drohten in einigen Gegenden "industrielle Wüsten und ein massiver Verlust von Arbeitsplätzen". Im stark von der Autoindustrie abhängigen Niedersachsen wurde das Projekt "Transformationslotsen" gestartet. Dabei fördern Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften zusammen Qualifizierungsangebote für Mitarbeiter der Branche. (dpa)

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