Volkswagen hat dem E-Golf eine bessere Batterie und einen leistungsfähigeren Elektromotor verpasst. Damit soll der Stromer 300 Kilometer im NEFZ-Fahrzyklus schaffen. asp-Technikredakteur Alexander Junk sprach mit dem Technischen Projektleiter für E-Fahrzeuge bei Volkswagen, Tim-Martin Scholz, über das neue Reparaturkonzept bei Elektroautos.
Wie lange ist denn die Lebensdauer der neuen Batterie für den E-Golf?
T.-M. Scholz: Die Haltbarkeit der neuen Batterie hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht verändert. Sie ist für ein Autoleben ausgelegt und wir geben acht Jahre Garantie auf die Batterie.
Kann man beziffern, wie hoch der Kapazitätsverlust nach acht Jahren Nutzung ist?
T.-M. Scholz: Das ist stark davon abhängig, wie die Batterie benutzt wurde. Wir empfehlen unseren Kunden, vorrangig langsam zu laden. Das ist zuhause auch sinnvoll, wenn das Fahrzeug über Nacht geladen wird. Internen Untersuchungen zufolge laden rund 90 Prozent aller E-Fahrzeug Kunden über Nacht an ihrem Wohnort.
Was passiert, wenn der Kunde innerhalb des Achtjahres-Zeitraumes einen Defekt an der Batterie hat?
T.-M. Scholz: Wir haben für die Batterie ein Reparaturkonzept entwickelt und bieten über den Kundendienst die Möglichkeit, die Batterie zunächst rein elektrisch zu analysieren. So können wir erst einmal herausfinden, ob mit der Batterie etwas nicht stimmt. Im Defektfall haben wir Reparaturstützpunkte, welche die Batterie dann repariert und im Bedarfsfall einzelne Module austauschen kann.
Haben freie Werkstätten ebenfalls die Möglichkeit, eine Reparatur der Batterie vorzunehmen?
T.-M. Scholz: Nein, meines Wissens ist das nur an unseren autorisierten VW-Service-Stützpunkten möglich. Für die Reparatur sind spezielle Elektrofachkräfte mit Erfahrung im Bereich Hochvolttechnik erforderlich.
BMW bietet beim i3 die Möglichkeit, die Batterie durch ein neueres Modell mit höherer Kapazität auszutauschen. Wird das beim e-Golf auch möglich sein?
T.-M. Scholz: Selbstverständlich haben wir uns diesen Fall auch angeschaut und bewertet. Ein Batterietausch ist mit hohen Kosten verbunden, wir reden hier über einen hohen vierstelligen Betrag allein für die Batterie. Nach unserer Einschätzung ließ sich daraus kein wirtschaftlich sinnvoller Businesscase darstellen, der in einem akzeptablen Rahmen für unsere Kunden gewesen wäre. Außerdem bliebe die restliche Fahrzeugtechnik unverändert, wodurch dem Kunden eine inakzeptabel lange Ladezeit zugemutet worden wäre. Daher haben wir uns dagegen entschieden.
Das komplette Interview lesen Sie in der April-Ausgabe der Zeitschrift asp AUTO SERVICE PRAXIS, die am 21. April 2017 erscheint.