Die globale Schwäche der Industrie hat auch die Kautschukindustrie im vergangenen Jahr zu spüren bekommen. Der Branchenumsatz schrumpfte gegenüber 2018 um 4,2 Prozent auf knapp elf Milliarden Euro, teilte der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (wdk) mit.
Die Reifenlieferungen für das Ersatzgeschäft konnten ebenfalls nicht an das Vorjahresvolumen anknüpfen. Große Marktplayer im Handel haben ihr Einkaufsvolumen reduziert und stattdessen den Markt aus Lagerbeständen bedient. Zudem hat der überaus milde Winter das Winterreifengeschäft deutlich reduziert.
Parallel zu den Umsätzen gaben 2019 auch Beschäftigung und Produktion in der Branche nach. Insbesondere temporäre Beschäftigungsverhältnisse wurden aufgekündigt. Viele Unternehmen haben von der Möglichkeit, auf Kurzarbeit umzustellen, bereits Gebrauch gemacht oder angemeldet. Mit der sinkenden inländischen Produktion erreichte auch die Kapazitätsauslastung an den Fertigungsstandorten den niedrigsten Wert seit Jahren, teilte der Verband mit.
Zum Jahresbeginn 2020 wirkt sich neben der Nachfrageschwäche - insbesondere in China - die wachsende Bedrohung für die Wertschöpfung durch die sich ausbreitende Corona-Virus-Epidemie negativ aus. Schwierigkeiten in den Lieferketten werden wahrscheinlicher, auch wenn der Einfluss auf die Rohstoffversorgung der Branche aktuell noch als überschaubar beschrieben wird. Trotz allem rechnet wdk für das Geschäftsjahr 2020 mit einer Absatzentwicklung auf Vorjahresniveau: also mit einem Null-Wachstum. (tm)