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Kearney-Studie: Autoindustrie hinkt digitalen Verbraucher-Wünschen hinterher

19.12.2023 14:08 Uhr | Lesezeit: 5 min
BMW Software-Update
Mobilität ist heute mehr als Fahren, die Software löst in naher Zukunft den Motor als technologisches Zentrum ab.  
© Foto: BMW

Früher war der Motor das technologische Zentrum im Auto, in naher Zukunft wird es die Software sein. Fahrer wünschen sich digitale Angebote, die über das Fahren hinausgehen. Diese können Autohersteller aber noch nicht bieten, zeigt eine aktuelle Studie.

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Autofahrer wollen ein digitales Angebot, das über das Fahren hinausgeht und sich praktisch nahtlos in den Alltag integriert. Das belegt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Kearney. Die Realität sehe in Deutschland jedoch anders aus. "Für Autohersteller ist es höchste Zeit, eine eigene Strategie zu entwickeln und hier von den Kompetenzen passender Partner Gebrauch zu machen", erklärt Andreas Form, Partner bei Kearney und Automobilexperte.

Oft diene das Mobiltelefon mit Apps wie Google Maps oder Spotify noch immer als Ersatz für benutzerunfreundliche Software im Auto. Dass digitale Ökosysteme zukunftsweisend sind, zeigt ein Blick auf die großen Player Apple, Microsoft oder Amazon, die ihre digitalen Angebote basierend auf den Kundenbedürfnissen aufgebaut haben.

Experten sehen die Lösung im digitalen Ökosystem, in der digitalen Vernetzung des Autos mit dem Alltag. "Für mehr als 80 Prozent der Befragten sind digitale Services beim Fahren und darüber hinaus essenziell", so Form. Kunden sollten im Auto nahezu alle Funktionen zur Verfügung haben, die sie aus ihrem digitalen Alltag kennen - von Entertainment und Arbeit bis hin zu Gesundheitsapps sowie verbesserten Fahrassistenzsystemen.

Fahrzeugnahe Services am wichtigsten

Wie aus der Studie hervorgeht, sind fahrzeugnahe Services für die meisten Autofahrer nach wie vor am wichtigsten. Das Fahrzeugmanagement, wie beispielsweise der Fernzugriff auf das Auto oder die Abfrage von Fahrzeugdaten, sind für 78 Prozent der Autofahrer in Deutschland, den USA und China äußerst relevant. Dicht gefolgt von Services bei Instandhaltung und Sicherheit mit 77 Prozent. Darunter fällt etwa eine vorausschauende Wartung, eine automatische Online-Terminbuchung bei der Werkstatt oder die digitale Diebstahlüberwachung. "Das ist zwar vielfach noch Zukunftsmusik, allerdings werden Autos immer mehr von Software definiert, womit sich auch die Fähigkeit zur Selbstheilung immer weiterentwickelt – Updates und Upgrades werden also selbst Probleme beheben können", ist Form überzeugt.

Für 76 Prozent der Befragten sind Fahrassistenz und Sicherheit, zum Beispiel Live-Verkehrsupdates, Informationen zu Tankstellen und Ladestationen und die Suche nach Sehenswürdigkeiten oder Sprachsteuerung sehr wichtig. Interessant sei die steigende Nachfrage nach Angeboten, die über das Fahren hinausgehen. So dürften für 68 Prozent der befragten Fahrer ein digitales Entertainment im Auto nicht fehlen. Und 61 Prozent halten Gesundheits- und Wellnessdienste, wie etwa Systeme zur Überwachung von Wohlbefinden und Aufmerksamkeit des Fahrers oder Meditationsapps, für wesentlich.

Auf veränderte Kundenbedürfnisse eingehen

Deutsche Autobauer müssten sich laut Form der Herausforderung stellen, um den veränderten Kundenbedürfnissen zu begegnen und neue Einnahmequellen zu etablieren. "Maßgeblich für den Erfolg eines Ökosystems sind Monetarisierungsmodelle, die sich nach den Präferenzen der Kunden richten – also ob im Abo, nutzungsabhängig oder als Festpreis bezahlt wird, so der Experte.

Form geht in der Zukunft von einer deutlichen Steigerung in Richtung Abo-Modell aus – die Laufzeiten und die Art der Bezahlung stellen aber aktuell ein K.O.-Kriterium dar. Denn laut Umfrage bevorzugt die Mehrheit der Autofahrer (43 Prozent) eine einmalige Bezahlung beim Fahrzeugkauf. Ein monatliches Abo-Modell mit automatischer monatlicher Bezahlung liegt bei 22 Prozent, während nur acht Prozent ein jährliches Abo-Modell mit monatlicher Bezahlung favorisieren.

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