Im vergangenen Jahr konnte das Kfz-Gewerbe Rheinland-Pfalz eine rekordverdächtige Umsatzsteigerung von acht Prozent verbuchen. Etwa 10,4 Milliarden Euro wurden 2015 mit dem Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen, Kfz-Ersatzteilen und in den Kfz-Werkstätten umgesetzt. Alleine der Autohandel legte mit 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu.
Der Rekordumsatz resultiert vor allem aufgrund der gestiegenen Zulassungszahlen und höherer Autopreise. Im Jahr 2015 wurden in Rheinland-Pfalz 130.238 Neuwagen zugelassen, das ist der höchste Wert seit dem Jahr 2006 (ausgenommen das Umweltprämienjahr 2009). Auch der Gebrauchtwagenmarkt befindet sich auf einem Höhenflug. Im Jahr 2015 wurden in Rheinland-Pfalz 406.168 Besitzumschreibungen registriert (2014 waren es noch 390.000).
Weil zugleich der durchschnittliche Neuwagenpreis auf 28.590 Euro und der Durchschnittsgebrauchtwagenpreis auf 10.620 Euro stiegen, wurde der Umsatzwert von 10 Milliarden Euro erreicht. Allerdings verharrte die Umsatzrendite bei 1,4 Prozent. "Wenn man so will, ist das ein Mega-Umsatz bei Mager-Rendite", kommentiert Hans Werner Norren, Präsident des Kfz-Landesverbands. "Das ist nur geringfügig mehr als 2014 und noch immer weit entfernt von den drei Prozent Umsatzrendite, die ein Unternehmen erwirtschaften müsste, um dauerhaft am Markt bestehen zu können", so Norren.
Konsequenzen aus dem VW-Abgasskandal
Ein besonderes Augenmerk liegt in diesem Jahr natürlich auf der VW-Rückrufaktion im Zuge des VW-Abgasskandals. "Das ist eine Mammutaufgabe für die VW-Werkstätten", sagt Kfz-Landesverbandsgeschäftsführer Jens Bleutge. In Rheinland-Pfalz sind etwa 130.000 Fahrzeuge mit der Abgasmanipulationssoftware unterwegs, sie alle müssen von den etwa 120 VW-Betrieben in Rheinland-Pfalz nachgebessert werden.
Als Konsequenz aus dem VW-Abgasskandal fordert der Landesverband die Politik auf, die Endrohrmessung bei der regelmäßigen Abgasuntersuchung als grundsätzliche Ergänzung zum digitalen Auslesen des Autos verpflichtend zu machen - auch für neuere Fahrzeuge. "Entscheidend ist nicht, was die verbaute Messtechnik misst, sondern was hinten raus kommt“, sagt Bleutge. (tm)