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Lieferprobleme bei Autobauern: Ministerium spricht KBA von Schuld frei

29.06.2018 10:45 Uhr
WLTP-Fahrtest VW
Der neue WLTP-Standard bringt Volkswagen, Daimler und andere Hersteller aktuell in Bedrängnis.
© Foto: VW

Deutsche Autobauer kämpfen derzeit mit Auslieferungsproblemen wegen des neuen Messverfahrens WLTP – auch weil noch nicht für alle Modelle Genehmigungen vorliegen.

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Auslieferungsprobleme bei deutschen Autobauern wegen des neuen Abgas-Standards WLTP sind laut Bundesverkehrsministerium nicht dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) anzulasten. Wie ein Hersteller Zertifizierungsprozesse plane, wann er welche Modelle einführe und entsprechende Genehmigungen beantrage, liege in seiner Verantwortung, erklärte das Ministerium auf Anfrage am Freitag. Das Einführungsdatum von WLTP für alle Pkw bei der Erstzulassung zum 1. September und die meisten Prüfprozeduren seien außerdem seit Jahren bekannt. "Soweit Hersteller Emissionsgenehmigungen beim KBA beantragt haben, so sind diese Typgenehmigungen ohne Verzögerungen weitgehend erteilt worden."

Der neue Standard bringt Volkswagen, Daimler und andere Hersteller aktuell in Bedrängnis – auch, weil nach Unternehmensangaben noch nicht für alle Modelle Zulassungen vorliegen. VW will unter anderem Parkflächen am noch nicht eröffneten Berliner Pannenflughafen BER nutzen, um produzierte, nicht zugelassene Fahrzeuge für einige Zeit abzustellen. Daimler hatte auf WLTP als einen Grund dafür verwiesen, dass die Gewinnprognose für dieses Jahr gesenkt werden muss. Man habe aber fast alle Modelle planmäßig zertifiziert. BMW und Opel betonten, bei ihnen gebe es keine derartigen Probleme oder Verzögerungen.

WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure) ist ein neues Messverfahren für Abgastests bei Autos, das für realistischere Werte sorgen soll. Ab dem 1. September dürfen nur noch Neuwagen zugelassen werden, die es durchlaufen haben. Für Hersteller bedeutet das, selbst Modelle, die schon einige Jahre auf dem Markt sind, nochmals neu unter verschärften Bedingungen zertifizieren zu lassen.

Das Bundesverkehrsministerium wies darauf hin, dass Hersteller auch weiterhin frei in der Auswahl des EU-Staates seien, in dem sie die Zulassung erledigen möchten. Messungen seien auf zertifizierten Prüfständen der Hersteller und von Prüforganisationen möglich. (dpa)

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