800 Millionen Euro für das Jahr 2022 war das Ziel beim deutschen Schmierstoffspezialisten. Dieses Ziel wurde vor der Covidpandemie, vor dem Konflikt in der Ukraine und vor der weltweiten Energiekrise festgesetzt. Jetzt stehen in den Büchern 799.746.000 Euro. "Russland war unser zweitgrößter Absatzmarkt. Wir haben freiwillig direkt unser Geschäft dorthin eingestellt. Zu allem Überfluss blieb China in einem Dauerlockdown, so dass dieser große Markt ebenso brachlag. Das mussten wir anderswo reinholen", so der Geschäftsführer Günter Hiermaier.
"In nahezu allen Exportländern haben wir massive Zuwächse verbuchen können. Teils konnten wir die Absätze verdoppeln. Darunter vor allem die Regionen Naher Osten, Asien sowie Mittel- und Südamerika. Der europäische Markt wächst ebenso, hier kann Frankreich das größte Plus aufweisen. Daneben steigen die USA mit einem Zuwachs von mehr als 30 Prozent zum Absatzmarkt Nr. 2 nach Deutschland auf" so der Liqui Moly-Chef. Insgesamt seien alle diese Märkte noch im Aufbau. Die Ulmer setzen auf Internationalisierung, um den Export weiter zu stärken.
15 Prozent Wachstum in Deutschland
Das soll mit zusätzlichen Verkäufern, Marketingmaßnahmen und neuen Tochtergesellschaften im Ausland erreicht werden. Insgesamt acht zählt das Unternehmen weltweit. "In Deutschland hatten wir im Jahr 2022 ein Wachstum von 15 Prozent. Damit bleibt unsere Heimat auch unser größter Markt. Dennoch haben wir überall auf der Welt hohes Potenzial. Mit eigenen Mannschaften vor Ort sind wir effektiver", ist sich Hiermaier sicher.
Aber nicht nur der Umsatz mit Schmierstoffen steigt, sondern auch die Produktion von Additiven in Ulm. Sie stellt mit rund 18 Millionen Dosen einen weiteren Rekord auf. Zudem wuchs die Zahl der Arbeitsplätze um 76 auf jetzt 1.046. Das Unternehmen investiert in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro in den Ausbau und in die Modernisierung der Fertigung. Die zusätzlichen Abfülllinien in der neuen Produktionshalle sollen im zweiten Quartal ihre Arbeit aufnehmen.
Neue Verstärkung in der Geschäftsführung
Der Liqui Moly-Chef hat sich für den weiteren Wachstumskurs Verstärkung in die Geschäftsleitung geholt. Der langjährige kaufmännische Leiter, Uli Weller, ist seit Januar gleichberechtigter Geschäftsführer. Die Ziele: Das Unternehmen möchte im Jahr 2025 eine Milliarde Umsatz erreichen und den Exportmarkt, der jetzt schon zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftet, weiter stärken, wozu das Unternehmen auch die Exportabteilung durch Personal und Strukturen gestärkt habe.