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Markenausblick Ford: Auf Downsizing folgt Elektrifizierung

13.08.2018 10:26 Uhr
Ford tat sich bisher speziell in Europa schwer, Hybrid- und Elektrofahrzeuge erfolgreich zu verkaufen.
© Foto: Ford

Ford setzt weiterhin auf Dreizylinder, forciert aber gleichzeitig E-Fahrzeuge. 2020 kommt ein kompaktes SUV als vollelektrisches Fahrzeug.

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Von Michael Specht/SP-X

Andere Länder, andere Modelle. Während Ford – weltweit die Nummer sechs unter den Automobilherstellern – in seinem Heimatland USA mit zum größten Anbieter von Hybrid-Fahrzeugen zählt, fährt die Tochter Ford Europe beim Thema Elektrifizierung der Konkurrenz meilenweit hinterher. Versuche, einen C-Max Hybrid und einen Focus Electric erfolgreich zu platzieren, scheiterten. Derzeit befindet sich zwar noch ein Mondeo Hybrid im Portfolio, doch dieser läuft – ausschließlich als Limousine und nicht als Turnier – im Windschatten der herkömmlichen Mondeo-Modelle mit. Auch eine gezielte Werbung findet für die Hybrid-Version nicht statt. Entsprechend niedrig ist Nachfrage: 52 Einheiten 2017 in Deutschland. Noch schlechter sieht es beim Focus Electric aus: Nur 40 Stück fanden im vorigen Jahr bei uns Käufer.

Doch auch Ford muss in weniger als zwei Jahren die strengen Brüsseler CO2-Vorgaben beim Flottenausstoß (95 g/km) erfüllen. Derzeit liegt man bei knapp unter 130 g/km. Bislang konzentrierte sich die Verbrauchsreduzierung auf das Downsizing der Motoren. Der Einliter-Dreizylinder-Turbobenziner, intern "Fox" genannt und bereits mehrfach zum besten Motor seiner Klasse ausgezeichnet, sitzt unter der Haube fast der gesamten Modell-Palette. Neu ist ein 1,5-Liter-Dreizylinder. Das Aggregat – Codename "Dragon" – feiert gerade seine Premiere im Fiesta ST und kommt jetzt in der vierten Generation des Focus zum Einsatz. Der 1,5-Liter mit Zylinderabschaltung soll weltweit eingesetzt werden und läuft momentan in Wales, China und Mexiko vom Band. Beide, Fox und Dragon, erhalten dann ab 2019 Varianten mit 48-Volt-Riemen-Starter-Generator (RSG). Präsentieren will man die Mild-Hybrid-Technik diesen Herbst.


Ford Focus (2019)

Ford Focus (2019) Bildergalerie

Parallel arbeitet Ford intensiv an der Elektro-Strategie. Das Headquarter in Dearborn schreibt sich auf die Fahnen, bis 2022 das Investment für E-Mobility von ursprünglich 4,5 auf elf Milliarden US-Dollar anzuheben. Schon in zwei Jahren will man weltweit 24 Hybridfahrzeuge, inklusive Plug-in, und mehr als ein halbes Dutzend reine Stromer im Handel haben. In China, dem größten Elektroautomarkt der Welt, hat Ford ein Joint Venture mit dem einheimischen Hersteller Anhui Zotye gegründet, um dort Fahrzeuge zu bauen, die unter die Kategorie New Energy Vehicles (NEV) fallen und damit staatlich gefördert werden.

Sportliche Proportionen und eine Reichweite von weit über 400 Kilometern

Beim ersten von Ford als reines Elektroauto konzipiertes Fahrzeug der neuen Generation handelt es sich um ein SUV im C-Segment mit sehr sportlichen Proportionen – lange Haube, kurzes Heck, knappe Überhänge. Der unter dem Kürzel CX430 entwickelte, etwa 4,50 Meter lange Stromer steht auf der neuen Plattform C2 und soll eine Reichweite von weit über 400 Kilometern schaffen. Zur optischen Abgrenzung plant Ford angeblich, im Grill den Mustang galoppieren zu lassen. Darauf deutet zumindest eine Studie hin. Es halten sich zudem Gerüchte, dass das Modell "Mach 1" heißen könnte. Die Markteinführung ist auf 2020 terminiert.

Zuvor schickt Ford den ersten Plug-in-Hybrid an den Start. Das Debüt findet allerdings im Segment der Light Commercial Vehicles (LCV) und nicht bei den Pkw statt. Vorgesehen ist die Elektrifizierung für den Transit Custom. Der Kastenwagen lief bereits für längere Zeit in London und Valencia im Test. Kurze Zeit später folgt der Kuga, das nach dem Focus nächste Modell auf der C2-Architektur. Und auch unterhalb des Kuga-Segments sehen die Ford-Strategen noch Platz für ein SUV, selbst wenn hier bereits der  in Südamerika gebaute Ecosport fährt. Dessen Design kommt in Europa nicht wirklich an. Wesentlich mehr Emotionen soll ab 2019 ein B-SUV wecken, das optisch ein wenig an den Mazda CX-3 erinnert. Ebenfalls für 2019 steht für den Focus die sportliche Variante ST auf dem Plan. Etwas länger gedulden müssen sich Freunde des Überfliegers Focus RS. Das Power-Gerät rollt erst 2020 zum Händler.

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