Wie es um die Luftqualität in deutschen Städten bestellt ist, wird traditionell über fest installierte Messstationen ermittelt. Mit diesen lässt sich allerdings nur ein starres und punktuelles Raster erstellen. Der Schadstoffgehalt kann jedoch innerhalb einer Stadt, anders als Temperatur oder Luftfeuchtigkeit, stark variieren. Geotab, ein Anbieter von Telematiklösungen für Flottenbetreiber, arbeitet seit September 2018 mit dem Center Smart Services in dem Pilotprojekt "AirQuality" in der Stadt Aachen daran, mit Hilfe von mobilen Messungen ein hyperlokales Echtzeit-Bild der Luftqualität zu generieren.
Dafür hat Geotab mobile Sensoren entwickelt, die an städtischen Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Diese mobilen Messungen sollen Daten genieren, die Echtzeit-Einblicke in die Luftqualität erlauben, was wiederum ein Schlüssel für Initiativen zu mehr saubererer Luft in Großstädten sein könnte. Bei einem ähnlichen Projekt in der amerikanischen Stadt Houston reichte eine Flotte von 20 bis 30 Fahrzeugen, um bis zu 70 Prozent eines Stadtgebietes erfolgreich abzudecken. Auch in Aachen sammeln mit entsprechenden Sensoren gerüstete Fahrzeuge bereits Daten. Derzeit ist man dabei, die Messflotte auszubauen. In einer zweiten Phase will man Fahrzeuge zusätzlich mit Sensoren ausstatten, die speziell Stickstoffdioxid messen.
Bis Ende 2019 sollen Daten gesammelt und diese mit den Kooperationspartnern ausgewertet werden. Dabei will man auch ermitteln, wie sich die Daten von denen der vier in Aachen vorhandenen stationären Messanlagen unterscheiden. Darüber hinaus soll ermittelt werden, welche Auswirkungen die Fahrgeschwindigkeit auf die Messwerte hat und welches Geschwindigkeitsfenster die besten Ergebnisse liefert. Im Rahmen des Pilotprojekts will Geotab zudem herausfinden, ob es möglich ist, einen günstigen Sensor zu entwickeln, der die Konzentration von Schadstoffen und Feinstäuben ermitteln kann. Zudem will man Geschäftsmodelle im Zusammenhang mit den erfassten Daten und Analyseergebnissen evaluieren. (SP-X)