Die US-Umweltbehörde EPA will mehr Emissionstests im realen Straßenverkehr durchführen. So sollen nach der Entdeckung der Skandaldiesel von VW mögliche weitere Umweltsünder entdeckt werden, wie die "New York Times" berichtet. Die Tests sollen vor allem aktuelle Diesel-Pkw betreffen, die Fahrzeuge werden dafür zufällig ausgewählt und im realen Straßenverkehr überprüft.
Derartige Tests waren bislang die Ausnahme, meist wurden Pkw-Emissionen von der EPA lediglich im Labor nachgeprüft. Die genaue Testprozedur für die Straßen-Prüfungen soll nicht bekanntgemacht werden. Die Behörden müssten wie Betrüger denken, zitiert der Bericht einen EPA-Mitarbeiter. Man werde neue Methoden nutzen, die von den Herstellern noch nicht umgangen werden könnten.
Die Ausweitung des Testprogramms ist eine Reaktion der EPA auf den VW-Dieselskandal, der die Grenzen der bisherigen Methoden aufgezeigt hat. Auch in Europa sind nun Emissionstests im realen Straßenverkehr, die sogenannten RDE-Tests, geplant. Sie werden aber nicht vor 2017 starten und zunächst noch deutliche Abweichungen von den Schadstoff-Grenzwerten akzeptieren. Bislang werden die Herstellerangaben zu Emissionen und Verbrauch in Deutschland wenn überhaupt am Behörden-Schreibtisch auf Plausibilität und Vollständigkeit geprüft. Kraftfahrt-Bundesamt und Bundesverkehrsministerium sind für diese laxe Kontrollpolitik zuletzt stark kritisiert worden. (sp-x)