Auch der zweite große Name aus der Auto-Dynastie Porsche/Piëch prangt künftig auf der Haube eines Sportwagens. Toni Piëch, Sohn des langjährigen VW-Vorstands- und -Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch, stellte auf dem Automobilsalon in Genf die von ihm 2016 mitgegründete und nach ihm benannte Marke vor.
Die Firma, die in Zürich in der Schweiz sitzt, will in spätestens drei Jahren den komplett elektrischen Piëch Mark Zero auf die Straße bringen, der auf der Frühlingsmesse erstmals zu sehen ist. Wo gerade alle Welt über das automatisierte Fahren rede, gehe es darum, einen klassisch-puristischen Sportwagen zu bauen, bei dem der Fahrer im Mittelpunkt stehe, sagte Piëch bei der Präsentation.
Der Mark Zero, in Genf noch als Konzept deklariert, soll Teil einer ab 2022 verfügbaren Modellfamilie werden, die Piëch noch um einen Viersitzer und ein SUV erweitern will. Preislich soll der Sportwagen zwischen 150.000 bis 170.000 Euro liegen. Auch weitere Konzepte auf der grundsätzlich modular ausgelegten Plattform sind denkbar.
Drei E-Motoren
Gezeichnet wurde das Piëch-Erstlingswerk vom Schweizer Autodesigner Rea Stark Rajcic. Angesichts der klassischen GT-Silhouette könnte man den Stromer auf den ersten Blick für einen typischen Aston Martin halten. Auch die Fahrleistungen des 4,43 Meter langen Zweisitzers wären eines Vertreters der britischen Traditionsmarke durchaus würdig. Dank drei jeweils 150 kW / 204 PS starken E-Motoren soll der 1,8-Tonner in 3,2 Sekunden Tempo 100 erreichen. Maximal sind 250 km/h möglich.
Dank neuartiger Batteriezellen der Firma Desten kann der Energiespeicher 500 Kilometer Reichweite sowie eine 80-Prozent-Ladung in unter fünf Minuten ermöglichen. Außerdem sollen die Zellen kaum Wärme erzeugen, was die aufwändige Flüssigkeitskühlung überflüssig macht und das Gewicht um rund 200 Kilogramm reduziert. Mit weniger als 1,8 Tonnen wäre der Mark Zero einer der leichtesten Stromer.
Flexible Plattform
Vollends überzeugt vom E-Antrieb scheint der Piëch-Spross allerdings nicht zu sein: Die flexible Plattform kann auch mit Brennstoffzellen, Hybrid-Antrieben oder klassischen Verbrennern bestückt werden. Interessant: Zwar steht der Akkulieferant aus China schon fest, wo und mit welchem Partner die Autos gefertigt werden sollen, ist aber noch genauso offen wie der Starttermin.
Piëch betonte zwar, dass trotz familiärer Bande keine Verbindung zum VW-Konzern bestünde, schließt eine zukünftige Zusammenarbeit aber nicht aus. Fest steht auf jeden Fall: Ferry Porsche wäre stolz auf seinen Großneffen. (dpa/SP-X)