-- Anzeige --

Roller statt Bus: Corona beflügelt Zweirad-Zulassungszahlen

19.01.2021 09:00 Uhr | Lesezeit: 5 min
Roller statt Bus: Corona beflügelt Zweirad-Zulassungszahlen
Motorradfahren ist eine der wenigen Freizeitaktivitäten, die in Corona-Zeiten noch erlaubt sind. Das macht sich bei den Zulassungszahlen bemerkbar.
© Foto: Jolanta Sulowski

Wegen der Corona-Pandemie steigen immer mehr Deutsche auf Motorrad und Roller um. Eine neue Führerschein-Regel verstärkt diesen Trend. Eine Marke hat besonders von dem Boom profitiert.

-- Anzeige --

Während die Neuzulassungszahlen bei Autos im vergangenen Jahr abgestürzt sind, sind die Zulassungszahlen von Krafträdern 2020 regelrecht explodiert. Insgesamt wurden knapp 222.000 neue Krafträder von den zuständigen Behörden registriert - ein Plus von fast 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein wichtiger Grund dafür ist nach Ansicht von Experten die Corona-Pandemie. "Motorradfahren war eines der wenigen Dinge, die man unter den Corona-Schutzbedingungen noch machen konnte", sagte der Vorsitzende des Bundesverband der Motorradfahrer, Michael Lenzen. Viele Menschen scheuten zudem aus Sicherheitsgründen Bus und Bahn und stiegen stattdessen auf Roller oder Motorrad um.

Darüber hinaus wurden Ende 2019 neue Führerscheinregeln erlassen, so dass erfahrenere Autofahrer nun ohne zusätzliche Führerscheinprüfung Maschinen mit bis zu 125 Kubikzentimetern Hubraum und 15 PS fahren dürfen. Von dieser Möglichkeit machten nach Angaben des Industrie-Verbands Motorrad (IVM) 2020 etwa 50.000 Menschen Gebrauch. "Der exorbitante Anstieg der Zulassungszahlen in der 125-Kubikzentimeter-Klasse ist insbesondere auch auf dieses Mobilitätsangebot zurückzuführen", so IVM-Sprecher Achim Marten.

Piaggio profitiert am stärksten vom Zweirad-Boom

Größter Profiteur vom deutschen Zweiradboom war dabei der italienische Hersteller Piaggio. Wurden 2019 rund 18.900 Roller der Marke neu zugelassen, waren es ein Jahr später mehr als 30.800, wie aus aktuellen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht. Damit war der Hersteller des Kultrollers Vespa erstmals beliebter als jede andere Marke im Segment der Krafträder.

In den Vorjahren war stets BMW Spitzenreiter gewesen. Von dem Hersteller wurden 2020 jeweils knapp 27.800 Motorräder neu zugelassen, 2019 waren es fast 26.200. Knapp dahinter folgt die österreichische Marke KTM, von der im vergangenen Jahr knapp 26.500 Motorräder neu registriert worden sind (2019: 19.777).

Die leichten Motorräder, die oft mit Automatik betrieben werden, böten sich in verkehrsbelasteten Städten als Ersatz für das Auto an, erklärt Michael Lenzen, den Trend. "Auf dem Land ist ein Mofa oder Roller für junge Menschen angesichts eines oftmals geringen Angebots an ÖPNV die einzige Alternative, um mobil zu sein." Sie seien zudem in ihrer Leistung und Fahrweise in den vergangenen Jahren Motorrädern immer ähnlicher geworden. Auch der IVM sieht Vorteile bei den Motorroller. Sie erwiesen sich als "höchst praktische Mobilitätslösung beim Pendeln zum Arbeitsplatz genauso wie zum Einkaufen - mit quasi eingebauter Parkplatzgarantie", wie Marten sagte.

Lenzen rechnet wegen des Kraftrad-Booms zunächst mit mehr Unfällen auf Deutschlands Straßen. "Wir hoffen allerdings, dass sich der Trend sinkender Unfallzahlen bei den Motorrädern trotz der steigenden Zulassungszahlen insgesamt weiter fortsetzt." Ein- oder Wiedereinsteigern empfiehlt er, ein Sicherheitstraining zu absolvieren. Die Verbände gehen davon aus, dass sich der Roller-Trend auch in diesem Jahr fortsetzen wird. (dpa/aw)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Motorrad

-- Anzeige --

Mehr zum Thema


#BMW

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


asp AUTO SERVICE PRAXIS Online ist der Internetdienst für den Werkstattprofi. Neben tagesaktuellen Nachrichten mit besonderem Fokus auf die Bereiche Werkstatttechnik und Aftersales enthält die Seite eine Datenbank zum Thema RÜCKRUFE. Im neuen Bereich AUTOMOBILE bekommt der Werkstatt-Profi einen Überblick über die wichtigsten Automarken und Automodelle mit allen Nachrichten, Bildergalerien, Videos sowie Rückruf- und Serviceaktionen. Unter #HASHTAG sind alle wichtigen Artikel, Bilder und Videos zu einem Themenspecial zusammengefasst. Außerdem gibt es im asp-Onlineportal alle Heftartikel gratis abrufbar inklusive E-PAPER. Ergänzt wird das Online-Angebot um Techniktipps, Rechtsthemen und Betriebspraxis für die Werkstattentscheider. Ein kostenloser NEWSLETTER fasst werktäglich die aktuellen Branchen-Geschehnisse zusammen. Das richtige Fachpersonal finden Entscheider auf autojob.de, dem Jobportal von AUTOHAUS, asp AUTO SERVICE PRAXIS und Autoflotte.