Tausende Beschäftigte aus der Auto- und Zulieferindustrie haben am Freitag in Stuttgart gegen die Sparpläne ihrer Arbeitgeber protestiert. Zu der Kundgebung in der Innenstadt hatte die IG Metall aufgerufen. Die Gewerkschaft sprach von rund 15.000 Teilnehmern, darunter Beschäftigte von Daimler und Audi, Bosch, Continental, ZF, Mahle und vieler weiterer Unternehmen.
"Wir fordern sichere Beschäftigung im Wandel und wollen unsere Zukunft mitbestimmen", sagte der IG-Metall-Bezirksleiter für Baden-Württemberg, Roman Zitzelsberger. "Alle Arbeitgeber müssen wissen: Zukunftsgestaltung geht nur gemeinsam."
Die Autokonzerne und mit ihnen die Zulieferer leiden unter einer schwächelnden Konjunktur, während sie zugleich viel Geld in Entwicklung und Produktion von Elektroautos sowie in Zukunftsthemen wie das autonome Fahren investieren müssen. Viele haben Sparprogramme gestartet und zum Teil auch schon die Streichung von Arbeitsplätzen angekündigt. Laut IG Metall gibt es allein in Baden-Württemberg aktuell um die 160 Betriebe aus der Branche, die Einschnitte planen.
Die Industrie müsse die Transformation aber gemeinsam mit den Beschäftigten aktiv angehen und sie nicht als Deckmantel für Profitmaximierung benutzen, kritisiert die IG Metall. Die Sicherung von Standorten und Beschäftigung müsse im Mittelpunkt stehen.
Die Arbeitgeber kritisierten die Aktion. "Die verbalen Ausfälle der IG Metall sind ein weiterer Tiefschlag für die Sozialpartnerschaft und ein denkbar schlechter Auftakt für die bevorstehende Tarifrunde", sagte der Vorsitzende des Verbandes Südwestmetall, Stefan Wolf. Die Arbeitgeber bemühten sich, Beschäftigung zu sichern, wo es möglich sei. Zugeständnisse müssten aber von allen Seiten kommen. (dpa)