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Stickoxidausstoß: KBA testet mehr als 50 Fahrzeugtypen

11.11.2015 11:04 Uhr
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat bei mehr als 50 Fahrzeugmodellen Nachprüfungen angeordnet.

Bei mehr als 50 Modellen in- und ausländischer Hersteller will die Behörde nachprüfen, ob weitere Manipulationen des Schadstoffausstoßes, insbesondere bei Stickoxiden, stattfinden.

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Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat infolge des VW-Abgas-Skandals auch bei anderen Herstellern erhöhte Abgaswerte gemessen. Die Behörde überprüft seit Ende September mehr als 50 verschiedene Modelle unterschiedlicher Autobauer, zwei Drittel der Untersuchungen seien inzwischen abgeschlossen, teilte das KBA am Mittwoch in Flensburg mit. "Auf Basis von Rohdaten wurden bisher zum Teil erhöhte Stickoxid-Werte bei unterschiedlichen Fahr- und Umgebungsbedingungen festgestellt", hieß es.

Die Ergebnisse würden nun mit den Autobauern und anderen Behörden besprochen und ausgewertet. "Erst danach liegen rechtlich belastbare Ergebnisse vor." Welche Marken betroffen sind, teilte die Behörde nicht mit - auch nicht, welche Schlüsse aus den bisher vorliegenden Ergebnissen gezogen werden können, also ob es etwa auch bei anderen Autoherstellern einen Verdacht auf Manipulationen gibt.

Ein Sprecher von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte in Berlin, die Tests fänden im Auftrag des KBA auf Prüfständen und während der Fahrt statt. Laut KBA sind neben den VW-Konzernmarken auch Hersteller wie BMW, Ford, Opel, Fiat, Mercedes-Benz, Alfa Romeo, Dacia, Hyundai, Toyota oder Mazda in dem Prüfverfahren (siehe auch unsere Liste am Ende des Artikels).

Noch liegen keine Messergebnisse vor

Getestet werden auch einige leichte Nutzfahrzeuge. Laut Verkehrsministerium sollen die Ergebnisse in einem Gesamtbericht veröffentlicht werden. Wann das sein wird, ist noch offen. Ein Daimler-Sprecher sagte in Stuttgart, man unterstütze die Behörde. "Derzeit liegen uns noch keine Messergebnisse vor." Man begrüße die Tests. "Wir haben nichts zu verbergen."

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) warnte bereits zuvor, die Branche unter Generalverdacht zu stellen. "Es gibt keinen Grund, von einem auf alle zu schließen. Wenn ein Unternehmen betrogen hat, dann ist das inakzeptabel, aber es diskreditiert nicht die gesamte deutsche Automobilindustrie", bekräftigte VDA-Präsident Matthias Wissmann im Gespräch mit der 'Süddeutschen Zeitung'.

Schlüsselpositionen neu besetzt

Volkswagen hat unterdessen eine Schlüsselstelle für die Aufklärung von Unregelmäßigkeiten neu besetzt. Der bisherige Leiter der Konzernrevision ist laut einem Bericht von NDR1 Niedersachsen bereits vor einigen Wochen abgelöst worden. Das Unternehmen äußerte sich am Mittwoch nicht zu dieser Personalie. Über den bevorstehenden Abgang des Managers hatte im Oktober auch die "Bild am Sonntag" berichtet.

Der neue Chef der Abteilung, die über die Einhaltung der Regeln für die sogenannte Compliance (ethisch korrektes Handeln) wacht, ist Markus Eberl, der wie der neue Konzernchef Matthias Müller von Porsche nach Wolfsburg gewechselt ist. Konzernkreise bestätigten die Personalie am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. (dpa)

Übersicht der Marken und Modelle in der Nachprüfung

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