Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e. V. (ZDK) lässt es krachen: Gleich mit drei Ständen präsentiert er sich auf der diesjährigen Automechanika. Zentraler Anlaufpunkt in Halle 9.0 (Stand D 62) ist eine Werkstatt, die mit Hebebühnen, Bremsenprüfstand, dem Diagnosegerät Euro DFT und weiterer Technik ausgerüstet ist. Hier arbeiten Fachleute an Fahrzeugen und erläutern verschiedene Fachthemen.
An der Station "Prüfstützpunkt" erleben die Besucher eine Prüfstraße, die technisch komplett ausgestattet ist. Damit soll den Kfz-Betrieben deren Bedeutung als Prüfstützpunkt für die Zukunftssicherung nahegebracht werden. Weitere Themengebiete sind Kodierung und Justierung der Sensorik nach einer Unfallreparatur, präsentiert von der Firma KTI. Dabei spielen auch die Systeme für automatisiertes Fahren eine Rolle. Wie sich Stickoxid-Emissionen unter realen Bedingungen mindern lassen, veranschaulichen die Profis von Twintec Baumot an einem VW Passat mit einem SCR-Nachrüstsystem. Tunap zeigt zudem eine neue Fahrzeugreinigungs- und Pflegeserie für den täglichen Einsatz, bei der unter anderem auf allergieauslösende Duft- und Farbstoffe verzichtet wird.
Was mit Autos
Das Ziel für Freunde der historischen Fahrzeuge ist die Halle 12.1. Am Stand A 65 des ZDK bietet die Akademie Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (TAK) kostenfrei ein Einführungsmodul der Weiterbildung zum "Servicespezialisten Old-timer und Youngtimer" (Anmeldung auf der Website der Messe erforderlich). Der ZDK erläutert die Vorteile, das Zusatzzeichen "Fachbetrieb für historische Fahrzeuge" zu führen. Partner für Nachwuchs-Themen sind die Firmen Glasurit und Carbon. Premiere auf dem Stand feiert auch das demnächst erscheinende Buch "Oldtimer & Youngtimer - Werkstatt und Technik". "Es ist ein Buch für alle, die sich für Oldtimer interessieren", sagt ZDK-Referentin Andrea Zeus. "Denn darin geht es nicht nur um die Aspekte Wartung, Instandhaltung und Restaurierung. Ebenso werden die Themen Restaurierungsethik, Besonderheiten des Marktes, Profi-Werkstatt und Handel beleuchtet."
Wer die Kfz-Mechanikerin und TV-Moderatorin Lina van de Mars erleben möchte, sollte am 11. September auf dem "#wasmitautos"-Stand der Initiative "AutoBerufe - Mach Deinen Weg!" in der Galleria (Ebene 0/A 19) vorbeischauen. Sie ist das Gesicht einer neuen Social-Media-Kampagne der Nachwuchs-Initiative, die unter dem Hashtag #wasmitautos für eine Ausbildung in der Branche wirbt. Schüler können zudem an allen Automechanika-Messetagen an Schulklassenführungen teilnehmen und sich über die Berufsbilder des Kfz-Gewerbes informieren. Anmeldungen sind über die Homepage der Messe Frankfurt möglich.
Messe-Info
Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e. V. (ZDK) ist auf der diesjährigen Automechanika gleich mit drei Messeständen vertreten: Stand D 62 in Halle 9.0, Stand A 65 in Halle 12.1 und in der Galleria Ebene 0, A 19.
"Wer am Ball bleibt, handelt zukunftsorientiert"
asp: Herr Hülsdonk, was sind die Schwerpunkte des ZDK auf der diesjährigen Automechanika?W. Hülsdonk: Wir bilden drei Schwerpunkte auf der Jubiläumsmesse ab: Da ist zum einen die praxisorientierte Werkstatt mit moderner Prüftechnik in Halle 9.0 auf dem ZDK-Stand. Zum anderen stellen wir das Thema Oldtimer mit dem Anker 'Fachbetrieb für historische Fahrzeuge' in Halle 12.1 in den Fokus. Und schließlich treibt uns die extrem wichtige Nachwuchsgewinnung an, in der Galleria mit zielgruppenspezifischen Aktionen für die Autoberufe zu werben.asp: Warum ist es wichtig, dass Werkstätten sich als Prüfstützpunkt aufstellen?W. Hülsdonk: Als Prüfstützpunkt habe ich die große Chance, meine Kunden an den Betrieb zu binden. Natürlich steigen die Anforderungen an die Prüftechnik, weil sich die Fahrzeuge rasant weiterentwickeln. Damit einhergehen steigende Investitionen in den Betrieb. Doch wer hier als Werkstatt-Verantwortlicher am Ball bleibt, arbeitet zukunftsorientiert auch im Sinne seiner Mitarbeiter.asp: Was gibt es im Bereich Digitalisierung und E-Mobilität?W. Hülsdonk: Mit fachlich versierten Partnerunternehmen greifen wir unter anderem das Thema Unfallreparatur und hier speziell die damit einhergehende Kodierung und Justierung der Sensorik beispielhaft an einer Windschutzscheibe auf. Für die Anforderungen der E-Mobilität machen die Betriebe ihre Mitarbeiter bereits seit 2009 durch die Hochvolt-Schulungen bei der TAK fit, da sind wir gut aufgestellt. Bezüglich der Arbeiten am Hochvoltfahrzeug zeigen wir die dafür notwendigen Standardwerkzeuge und Schutzausrüstungen.asp: Warum ist die Weiterbildung zum Oldtimerfachbetrieb sinnvoll?W. Hülsdonk: Wir setzen auf der Messe fort, was wir mit der Einführung des Zusatzzeichens 'Fachbetrieb für historische Fahrzeuge' im Jahr 2009 begonnen haben. Damals haben wir erfolgreich die wichtigsten Standards für diese doch sehr spezialisierten Betriebe definiert. Inzwischen versammeln sich bundesweit rund 700 Autohäuser und Werkstätten unter diesem Zeichen, weil es ein Geschäft mit Zukunft ist, wenn man es richtig macht. Gemeinsam mit der TAK wollen wir dafür sorgen, dass das Know-how für Reparatur, Wartung und Pflege historischer Fahrzeuge erhalten bleibt und an die nachwachsenden Azubi-Generationen weitergegeben wird.asp: Was sind für Aktionen gegen den Fachkräftemangel geplant?W. Hülsdonk: Im Wettbewerb um Nachwuchskräfte müssen wir uns im Kraftfahrzeuggewerbe immer wieder auf die nachwachsenden Generationen einstellen, wie jetzt aktuell auf die Generation Z. Das sind die jungen Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden. Sie sind es gewohnt, eine Flut von digitalen Informationen zu verarbeiten und für sich zu nutzen. Mit der Kampagne '#wasmitautos' holen wir sie in den sozialen Netzwerken ab. Dabei helfen prominente Vorbilder wie Lina van de Mars, die selbst Kfz-Mechanikerin gelernt hat.Wilhelm Hülsdonk, Vizepräsident und Bundesinnungsmeister beim ZDK
- Ausgabe 09/2018 Seite 38 (259.0 KB, PDF)