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Autotechnik: So funktioniert E-Call

18.04.2024 10:31 Uhr | Lesezeit: 2 min
Autotechnik: So funktioniert E-Call
E-Call alarmiert bei einem Notfall eigenständig den Rettungsdienst.
© Foto: Skoda

Bei einem schweren Verkehrsunfall geht es um Sekunden. Das E-Call-System sorgt dafür, dass Retter möglichst keine Zeit verlieren.

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Ein echtes Horrorszenario: Man kommt nachts in einer entlegenen Gegend bei einem Alleinunfall mit dem Auto von der Straße ab und kann wegen Bewusstlosigkeit keinen Notruf absetzen. Solche potenziell lebensgefährlichen Situationen soll das sogenannte E-Call-System verhindern, das in Notfällen automatisch die Rettungskräfte alarmiert und auch gleich den genauen Fahrzeug-Standort mitteilt.  

Die Ursprünge von E-Call reichen bis zur Jahrtausendwende zurück, Pflichtausstattung bei neuen Pkw-Typen in ganz Europa ist die Technik seit April 2018. Neuwagen können aber noch heute ohne E-Call verkauft werden, wenn ihre Typzulassung schon zuvor erfolgte.  

Die Funktion von E-Call ist in jedem Land und bei jedem Fahrzeughersteller im Prinzip gleich: Zum Erkennen eines hinreichend schweren Unfalls ist das System mit der Airbag-Steuerung gekoppelt. Lösen die Rückhaltesysteme aus, baut E-Call über eine im Fahrzeug fest montierte SIM-Karte eine Mobilfunkverbindung zur 112 auf.

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E-Call überträgt Daten in die Notrufzentrale

Parallel zur Sprechverbindung überträgt E-Call eine ganze Reihe von Metadaten in die Notrufzentrale. Die wichtigste ist die vom GPS- oder Galileo-Modul ermittelte Fahrzeugposition inklusive Fahrtrichtung (vor allem auf der Autobahn wichtig), außerdem zählen Informationen zum Fahrzeugtyp, zum Antrieb (elektrisch oder mit Flüssigkraftstoff) und ein Zeitcode zu den Standard-Daten. Neben diesem Mindestdatensatz ("MDS") können nach Auto und Hersteller auch weitere Daten wie die Zahl der Passagiere (weiß das Auto von den Sitzbelegungssensoren oder der Innenraumkamera) und Angaben zur Unfallschwere (etwa, wenn ein Überrollsensor angeschlagen hat) gefunkt werden. Keine Infos gibt es übrigens zur Fahrtgeschwindigkeit vor dem Unfall – eventuelle Tempo-Übertretungen sind also nicht festzustellen. Auch werden keine Bewegungsprofile erstellt.  

Der E-Call-Alarm kann auch manuell ausgelöst werden. Etwa, wenn einer der Fahrzeuginsassen ein medizinisches Problem hat. Für Pannenhilfe, Nach-dem-Weg-Fragen oder Hotelbuchungen ist die Technik nicht gedacht. Einige Autohersteller bieten zusätzlich zum offiziellen und obligatorischen E-Call eigene Systeme an, die nicht zur 112, sondern in ein spezielles Callcenter vermitteln. Autofahrer müssen dann selbst einstellen, welcher Dienst im Notfall genutzt werden. In der Regel dürfte der 112-E-Call die bessere Wahl sein, da die direkte Verbindung im echten Notfall Zeit spart. 

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