Bei jedem vierten Unfall mit Personenschaden auf deutschen Straßen war 2016 ein Fahrradfahrer beteiligt. Mit 393 Todesopfern machen die Radler rund zwölf Prozent aller Verkehrstoten in Deutschland aus. In zwei Dritteln dieser tödlichen Unfälle ist neben einem Fahrrad auch ein Auto involviert. Das Technologieunternehmen Bosch stellt auf der IAA nun zwei Assistenzsysteme vor, die Radfahrer im Straßenverkehr schützen sollen.
Den Anfang macht ein Notbremsassistent, der Fahrradfahrer erkennt und bei einer drohenden Kollision eine Notbremsung auslöst. So können sich im Extremfall lebenswichtige Zentimeter herausholen lassen. Wie wichtig der Radfahrer-Schutz ist, zeigt auch die Entscheidung der Euro-NCAP-Crashtest-Behörde, die Notbremsung für Radfahrer ab 2018 in das Testprozedere für die Vergabe der begehrten Sicherheitssterne aufzunehmen.
Neben dem Notbremsassistenten zeigt Bosch eine weitere Innovation, die so beispielsweise auch schon im neuen Audi A8 zum Einsatz kommt. Die gleichen Sensoren im Heck, die im Fahrbetrieb vor Kollisionen beim Spurwechsel warnen, überwachen nun auch im Stand den Bereich hinter dem Fahrzeug und vermelden mit einem akustischen Signal, wenn sich von hinten ein Radfahrer dem Auto nähert. So lassen sich die sogenannten „Dooring“-Unfälle vermeiden, bei dem ein Radfahrer mit einer sich plötzlich öffnenden Autotür kollidiert. Die Ausstiegswarnung überprüft rund 20 Meter um das Fahrzeug-Heck und warnt noch einige Minuten nach Abschalten der Zündung vor nahenden Fahrradfahrern. (sp-x)