Neue Formen der Mobilität und der Antriebstechnologie wie autonomes Fahren in elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, Wasserstoff als Energiequelle oder Fahrzeuge mit Hybridantrieb bewegen derzeit die Industrie. Und auch der Verbrennungsmotor bietet noch Potenzial. Das Motoröl spielt dabei eine wichtige Rolle. Wir haben uns bei den Schmiermittelherstellern umgehört, was es Neues gibt - und wohin die Reise geht.
Vorentflammung vermeiden
Um den CO2 -Ausstoß im Straßenverkehr weiter zu reduzieren, setzen viele OEMs auf Elektrifizierung oder auf neue Verbrennungsmotoren und insgesamt effizientere Antriebe. In diesem Zuge werden ebenfalls immer mehr Fahrzeuge mit Benzindirekteinspritzung verkauft. Während jedoch diese Benziner mit niedrigen Emissionswerten und geringem Kraftstoffverbrauch punkten, hat die Direkteinspritzung einen entscheidenden Nachteil: Das System ist anfälliger für Vorentflammung (Low Speed Pre-Ignition). Durch eine neue Formulierung des Motoröls kann dem LSPI-Problem begegnet werden.
Ein weiteres Geschäftsfeld wird immer interessanter für Werkstätten, aber auch für Ölhersteller: Der Anteil an Fahrzeugen, die werksseitig mit einem Automatikgetriebe bestellt und ausgeliefert werden, ist stark angestiegen. Damit steigt auch der Bedarf an ATF-Wechseln oder Spülungen. Mit einem Automatikgetriebeöl-Service können Fachwerkstätten schon heute ihren Kunden eine vollständige Wartung und gleichzeitig auch eine Problemlösung anbieten.
Schmierstoff für Hybridfahrzeuge
Hybridfahrzeuge gelten als Brückentechnologie auf dem Weg zu den reinelektrischen Antrieben. Sie kombinieren die Vorteile des Verbrennungsmotors mit dem Ziel der CO2 -Einsparung. Manche Anbieter ergänzen daher ihr Produktportfolio um spezielle Hybridöle, also Motorenöle, die für den Einsatz in Hybridmotoren geeignet sind. Doch auch wenn auf der Ölflasche das Piktogramm "Hybrid" die Eignung des Produktes für Hybrid-Verbrennungsmotoren anzeigt, sollte man trotzdem immer zuerst auf die Ölempfehlung des Fahrzeugherstellers schauen. Denn nicht jedes Hybridöl ist für jeden Benzinmotor geeignet. Maßgeblich ist und bleibt die Freigabe des Fahrzeugherstellers. Tendenziell kommen in Hybridmotoren besonders niedrigviskose Öle zum Einsatz, um Reibung zu minimieren und den Kraftstoffverbrauch so gering wie möglich zu halten.
- Ausgabe 11/2019 Seite 24 (373.3 KB, PDF)