Mittlerweile gibt es bereits ein neues Modell des Nissan Leaf, das zum Zeitpunkt unseres Tests jedoch noch nicht zur Verfügung stand. Wir hatten noch die 2016-Variante des Elektrofahrzeugs mit 30-Kilowatt-Batterie im Test, die laut NEFZ-Fahrzyklus eine Reichweite von 250 Kilometern schafft. Die Batterie lässt sich dabei entweder mit dem Fahrzeug kaufen oder mieten.
Im Praxistest ist damit eine Reichweite von immerhin rund 200 Kilometern möglich, wenn man behutsam unterwegs ist. Da der Leaf vor allem als Stadtauto konzipiert ist, lässt sich das auch problemlos erreichen. Auf der Autobahn ist der Wert unrealistisch, da hier der Stromverbrauch stark ansteigt. Der Leaf ist zudem auf eine Maximalgeschwindigkeit von 144 Kilometer pro Stunde begrenzt. Mit dem Eco-Modus lassen sich noch ein paar Kilometer herauskitzeln, allerdings werden hier der Vortrieb und Verbraucher wie die Klimaanlage reduziert. Besser ist der Rekuperationsmodus, der die Batterie lädt, sobald man den Fuß vom Gas nimmt. Dadurch lassen sich nicht nur Zusatzkilometer rausholen, sondern die Bremsanlage wird ebenfalls geschont.
Suche nach Lademöglichkeit
Am wohlsten fühlt sich der Leaf in der Stadt, wo er dank der umgerechnet 109 PS, sattem Drehmoment durch die zügige Beschleunigung und den leisen Antrieb für viel Fahrspaß sorgt. Da das Auto gerade beim langsamen Fahren kaum hörbar ist, haben die Entwickler eine Akustikfunktion integriert. Legt man den Rückwärtsgang ein, piept das Auto gut hörbar wie ein Lkw, um Passanten zu warnen. Bei der Ausstattung unseres Testwagens gab es nichts zu mäkeln: Das Navigationssystem NissanConnect EV kann Echtzeit-Informationen zum Status von Ladestationen und den schnellsten Weg dorthin anzeigen. Auch ein Digitalradio-Empfänger ist Teil der Ausstattung. Ein Schalter im Cockpit öffnet zudem eine Klappe unter der Motorhaube, die den Zugang zu den Ladebuchsen freigibt.
Schwierig wird es, wenn die Batteriekapazität des Leaf erschöpft ist und eine passende Ladesäule gesucht werden muss. Der Nissan kann zwar grundsätzlich mit dem mitgelieferten Mode-2-Ladekabel an der Haushaltssteckdose geladen werden, jedoch nimmt das rund 13 Stunden in Anspruch. Besser ist die Schnell-Ladefunktion über die CHAdeMO-Buchse. Da dieser japanische Standard in Europa jedoch nicht stark verbreitet ist, kann sich die Suche nach der passenden Ladesäule hinziehen. Auch die Ladeleistung sollte beachtet werden: Nur mit den rar gesähten 50-Kilowatt-Schnellladern lassen sich in 30 Minuten rund 80 Prozent Kapazität der Batterie nachtanken.
Auto-Check
Akzeptable ReichweiteSchnelles Laden möglichEinfache HandhabungJapanische LadebuchseEigenwilliger Schalt-Joystick
- Ausgabe 11/2017 Seite 32 (356.5 KB, PDF)