Das kann ein Wasserstoff-Verbrenner
Warum Wasserstoff nicht direkt im Motor verbrennen anstatt in einer Brennstoffzelle damit Strom für den Antrieb erzeugen? Dieses Konzept ist nicht neu und wurde auch von BMW verfolgt, aber wieder eingestellt. Ein ehemaliger Mitarbeiter aus dem Projekt, Thomas Korn, hat es schließlich im eigenen Unternehmen Keyou wieder aufleben lassen. Keyou hat ein Verfahren entwickelt, um konventionelle Dieselmotoren zu einem H2-Motor umzurüsten, also Wasserstoff direkt zu verbrennen. Die Technologie ist motoren- und herstellerunabhängig und für Neu- und Bestandsfahrzeuge anwendbar. Der Fokus liegt aktuell im Nutzfahrzeugsektor. Folgende Vorteile hat das Verfahren:
- Nahezu emissionsfrei
Bei der Verbrennung entstehen Wasser sowie geringe Mengen CO2 und Stickoxide
- Hoher Wirkungsgrad
Wasserstoff ermöglicht hohe Wirkungsgrade, gerade im Teillastbetrieb
- Hohe Leistungsdichte
Ein Kilogramm Wasserstoff setzt bei der Verbrennung dieselbe Energie frei wie 2,75 Kilogramm Benzin
Besonderheiten des Wasserstoff-Verbrennungsmotors
- Zündsystem
Spezifische Zündspannung und Zündkerzen werden notwendig
- Ventilsystem
Ventile werden optimiert, da die Schmiereigenschaften von H2 fehlen
- Kolbensystem
Optimierte Kolben und Kolbenringe für hohe Gemisch-Homogenisierung
- Abgasrückführung
Hohe Kühlleistung und exakte Regelung der AGR-Rate
- Aufladung
Spezielle Auslegung für hohen Aufladegrad
- Einblassystem + Druckregelung
Optimierter H2-Einspritzvorgang mit Gemisch-Homogenisierung im gesamten Kennfeld. Elektronisches Druckregelventil mit präziser Regelung
- Ausgabe 02/2022 S.22 (215.8 KB, PDF)