-- Anzeige --

Wie funktioniert eigentlich: Das Achsdifferential

09.10.2024 08:52 Uhr | Lesezeit: 2 min
Differential
Das Differential eines Mercedes C63 AMG von 2018.
© Foto: Mercedes-Benz

Geradeaus fahren ist einfach. Die wahre Herausforderung für ein Auto ist die Kurve. Das fängt schon an der technischen Basis an.

-- Anzeige --

Ohne Differentialgetriebe an der Antriebsachse könnten Autos nur geradeaus fahren. In jeder Kurve würde ein Reifen über den Asphalt schubbern, im Extremfall könnte gleich die ganze Achse brechen. Verhindert wird das durch einen clever ineinandergreifenden Satz an Zahnrädern.

Das Grundproblem: Ein Motor soll seine Kraft auf zwei Räder verteilen. Und zwar über eine gemeinsame Achse. Das klappt so lange gut, wie sich beide mit gleicher Geschwindigkeit drehen können. Bei der Kurvenfahrt ist das aber nicht der Fall. Knickt die Straße nach rechts ab, muss das linke Rad in der gleichen Zeit einen längeren Weg zurücklegen wie das rechte. Das wiederum dreht sich mit der gleichen Geschwindigkeit fast auf der Stelle weiter – und dreht durch. Das ist zum einen schlecht für die Langlebigkeit des Gummis, belastet aber auch die Achse stark und führt zu unsicherem Fahrverhalten.

Achsdifferential: Ausgleich der Drehzahl

Hier kommt das Achsdifferential ins Spiel, das für einen Ausgleich der Drehzahl sorgt. Meist sechs, manchmal auch acht Zahnräder übernehmen dabei die Kraftübertragung, lassen den Rädern aber gleichzeitig ihre Freiheiten. Im Detail funktioniert das so: Am Ende der vom Motor kommenden Antriebswelle sitzt ein Ritzel oder Antriebsrad, das ein im 90-Grad-Winkel dazu angebrachtes Hohlrad antreibt. Auf diesem wiederum ist ein Gehäuse mit zwei bis vier weiteren Zahnrädern fest angebracht, den sogenannten Stirnrädern. Die Stirnräder sind mit zwei anderen Zahnrädern verbunden, den sogenannte Achsenzahnrädern. Von denen eines mit der linken, das andere mit der rechten Achse verbunden ist.

Auch interessant: 

Wenn sich das Hohlrad dreht, bewegen sich die Stirnräder um dieselbe Achse. Bei der Fahrt geradeaus sind sie in einer Art Schiebebetrieb, bewegen die Achsenzahnräder und damit die Räder des Fahrzeugs. Bei einer Kurvenfahrt hingegen drehen sie sich entgegengesetzt um ihre Achsen, sodass das Rad im Außenradius etwas schneller und das andere etwas langsamer angetrieben wird.

Das Differential sitzt an der angetriebenen Achse. Bei Fahrzeugen mit Hinterradantrieb hinten, bei frontgetriebenen vorne. Bei Allradautos gibt es an jeder Achse ein Differential, hinzu kommt in den meisten Fällen ein Zentral- oder Längsdifferential, das den Antrieb zwischen den beiden Achsen verteilt. Zudem haben solche Fahrzeuge häufig auch ein Sperrdifferenzial.

Das Sperrdifferenzial ist auch bei besonders sportlichen Autos gebräuchlich, um einen Nachteil des offenen Differenzials bei ungünstigem Untergrund zu verhindern. Steht etwa eins der angetriebenen Räder auf griffigem Asphalt und das andere etwa auf einer Eisplatte, dreht letzteres durch, weil der komplette Antrieb auf die Achse mit dem geringsten Widerstand geleitet wird. In einem solchen Fall muss das Differenzial gesperrt werden, um ein Fortkommen zu verhindern. Erledigt wird das durch Kupplungssätze hinter den Achsenzahnrädern.

 

 


asp Newsletter: Immer bestens informiert.

Der asp Newsletter informiert Sie werktäglich über die aktuellen Branchen-Geschehnisse. So erfahren Sie alle relevanten Infos. Jetzt kostenlos bestellen und immer top informiert sein!

Jetzt anmelden

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Autotechnik

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


Servicetechniker (m/w/d)

Lehrte;Langenhagen

-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


asp AUTO SERVICE PRAXIS Online ist der Internetdienst für den Werkstattprofi. Neben tagesaktuellen Nachrichten mit besonderem Fokus auf die Bereiche Werkstatttechnik und Aftersales enthält die Seite eine Datenbank zum Thema RÜCKRUFE. Im neuen Bereich AUTOMOBILE bekommt der Werkstatt-Profi einen Überblick über die wichtigsten Automarken und Automodelle mit allen Nachrichten, Bildergalerien, Videos sowie Rückruf- und Serviceaktionen. Unter #HASHTAG sind alle wichtigen Artikel, Bilder und Videos zu einem Themenspecial zusammengefasst. Außerdem gibt es im asp-Onlineportal alle Heftartikel gratis abrufbar inklusive E-PAPER. Ergänzt wird das Online-Angebot um Techniktipps, Rechtsthemen und Betriebspraxis für die Werkstattentscheider. Ein kostenloser NEWSLETTER fasst werktäglich die aktuellen Branchen-Geschehnisse zusammen. Das richtige Fachpersonal finden Entscheider auf autojob.de, dem Jobportal von AUTOHAUS, asp AUTO SERVICE PRAXIS und Autoflotte.