Autonet
Autonet kooperiert mit Werkstätten bei Car-Multimedia. So vermittelt das Unternehmen Kunden namhafter Hersteller wie Medion, Falk und Garmin an Partnerbetriebe. Die Duisburger suchen weitere qualifizierte Werkstätten. Seit Neuestem kooperiert man mit der Coparts Tochter Global Automotive Service.
Große Discounter wie Aldi haben die Vertriebskompetenz, das Duisburger Unternehmen Autonet stellt das Einbau-Know-how. Besser gesagt, vermittelt diese Kompetenz. Die vor fünf Jahren gegründete Firma positioniert sich als Vermittlungsportal zur Kfz-Integration von Multimedia-Geräten. In den Produktkartons einiger Navi-Hersteller finden Käufer die Kontaktdaten von Autonet. Nach einem Einbau-Auftrag vermitteln die Duisburger die Autofahrer an Partnerbetriebe. Am Anfang stand eine Anfrage der Firma Medion. Der Multimedia-Systemlieferant, der u.a. Aldi beliefert, suchte für ein zu vertreibendes Radio-Navigationsgerät spezialisierte Einbauer. Die Aufgabenstellung für Autonet: ein flächende-ckendes Netzwerk bestehend aus 500-600 Werkstätten aufbauen. Nach Worten von Arndt Helf, Geschäftsführer von Autonet, war die Akquise ein Selbstläufer. Schließlich verhelfe man den Partnern zu Aufträgen und einer derartigen Unterstützung stünden die wenigsten ablehnend gegenüber. Nachdem sich beide Unternehmen handelseinig geworden waren, legte der Hersteller den eigenen Produkten einen Flyer mit einer Empfehlung für die Einbaulösungen von Autonet bei. Die Kooperation wurde später auf Navigationslösungen erweitert. Seitdem kamen weitere Hersteller und Mobilfunkhalterungen dazu.
Welche Zugangsbedingungen müssen Partnerwerkstätten erfüllen? Den Angaben zufolge gibt es keine besonderen Anforderungen. „Wir inspizieren nicht jeden einzelnen Betrieb. Wir sind zunächst einmal gutgläubig.“ Zwar sei Autonet an einem hohen Qualitätsniveau in Sachen Einbaukompetenz interessiert – ansonsten würde man über kurz oder lang die Kooperation mit den Geräteherstellern gefährden. Aber die grundlegenden Kfz-Elektrik-Fähigkeiten setzt Autonet bei den Partnerbetrieben voraus: Und letztlich trenne sich die Spreu erfahrungsgemäß sehr schnell vom Weizen: Wenn Betriebe negativ auffielen, würden diese umgehend aussortiert, erklärt Helf.
Zu Beginn der Partnerschaft mit Medion, die mittlerweile um Garmin, Navigon und Falk erweitert wurde, gab der beiliegende Flyer Informationen zum Festeinbau. Inzwischen ist die Situation eine andere: Viele Kunden bevorzugen mobile Navigationslösungen gegenüber einem Festeinbau. Autonet hat reagiert und sich auf Vertrieb und Einbauvermittlung von Halterungssystemen spezialisiert. Zwar liegen den Produkten Saugnapf-Halterungen bei, doch befürworten die Duisburger Profi-Halterungen. Nicht nur aus Eigeninteresse: Bei Unfällen können sich die über Saugnapf-Halterungen angebrachten Navis leicht zu Geschossen verwandeln. Deshalb gehe der Trend zu alternativen Halterungssystemen, optimalerweise zu so genannten „aktiven Halterungen“, die stabiler fixiert werden und zusätzlich die Verbindung zur Fahrzeugelektronik und den Lautsprechersystemen gewährleisten. Da Aktivlösungen zudem einbauintensiver sind, profitieren Autonet und die Werkstätten davon. Beim Bezug der Montagesets kooperiert man u.a. mit BI-Automotive, Carkomm und Brodit.
Keine Zusatzkosten für Partner
Ein weiterer Grund, warum das mittlerweile neunköpfige Unternehmen so schnell und erfolgreich mehrere hundert Betriebe akquirieren konnte, liegt an der Kostenaufteilung: So zahlen Werkstattpartner keine Vermittlungsgebühren. Der Partner kauft lediglich Hardware-Komponenten zum Einkaufspreis von Autonet. Die Endkunden kommen für die Teile-marge von Autonet und die Einbaukosten des Servicebetriebs auf. Für Partner steht bei Problemen eine Technik-Hotline bereit. „Notfalls coachen wir den Partner durch den gesamten Auftrag.“ Besonders wichtig ist das Evaluierungssystem: Jeder Auftrag werde im System genauestens überwacht. Der Partner ist mit Autonet vernetzt und gibt an, wenn die Montage erfolgt ist. Daraufhin geht eine Meldung an den Kunden mit der Bitte um eine Bewertung nach der Fahrzeugabholung raus. Dieses Qualitätsmanagement ist in Hinblick auf die Kooperationspartner sehr wichtig.
Arndt Helf geht von einer Verkaufssteigerung für die Marken NaviFIT und PhoneFIT aus. Einmal würden mehr Autofahrer für die Risiken der Saugnapf-Varianten sensibilisiert, zudem steige die Verbreitung von Smartphones mit teils kostenloser Navigation. Und auch die wollen im Sichtbereich fixiert und mit Strom versorgt sein. Martin Schachtner
Global Automotive Service GmbH und Autonet Vertriebs GmbH
Viele Gemeinsamkeiten
Das Geschäft der Global Automotive Service (G.A.S.), einer Tochtergesellschaft der Autoteile-Handelsgesellschaft Coparts, fußt auf fünf Säulen: Das Unternehmen unterstützt Flottenmanager und Leasinggesellschaften in den Bereichen Autogas, Autoglas, Reifen und Räder, Reparatur sowie Mobile Kommunikation. Im Bereich Autogas kooperiert das Unternehmen bereits sehr erfolgreich mit dem ADAC. Um den fünften Servicebaustein voranzubringen, waren die Essener auf der Suche nach einem Partner, der das eigene Geschäftsfeld in ähnlicher Weise ergänzt. Bei Autonet wurde man fündig. Neben der räumlichen Nähe die wichtigste Übereinstimmung: Beide Unternehmen steuern Werkstattaufträge in die Partnerbetriebe. Die G.A.S hat von der Muttergesellschaft den Auftrag, für Kunden in den Werkstätten zu sorgen. „Durch die gemeinsame exklusive vertragliche Konstellation mit Autonet erfüllen wir diesen Anspruch. Zudem ergeben sich Synergieeffekte und in nächster Zeit werden weitere interessante Themen dazukommen“, erklärte Andreas Brodhage, Geschäftsführer von G.A.S. Gemeinsam erreichen die Partner rund 1.400 qualifizierte Betriebe.
- Ausgabe 3/2010 Seite 76 (254.2 KB, PDF)