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Automechanika 2016: Werkstatt 4.0 statt 08/15

21.10.2016 11:00 Uhr
Digitalisierung Automechanika 2016
Wenn das Auto künftig nicht nur mit anderen Autos sondern auch mit der Werkstatt kommuniziert, dann müssen jetzt die Weichen für künftige Geschäftsmodelle gestellt werden.
© Foto: Valeska Gehrke

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Willkommen in der Werkstatt von morgen oder besser: Welcome to "Tomorrow's Service & Mobility", wie es jetzt korrekt im Messesprech der Leitmesse für den "Independent Aftermarket" heißen müsste. Denn die Automechanika war in diesem Jahr noch internationaler: 4.820 Aussteller aus 76 Ländern stellten in Frankfurt aus - wer hier nicht untergehen will, belegt am besten erstmal einen Englisch-Sprachkurs.

Leitthema der Ausstellung war das Thema Digitalisierung. Die Branche bereitet sich auf die Welt der vernetzten Autos vor - das zeigte sich in allen Bereichen. Wenn das Auto künftig nicht nur mit anderen Autos und der Infrastruktur kommuniziert, sondern auch mit der Werkstatt, müssen die Weichen für künftige Geschäftsmodelle jetzt gestellt werden. Eine Vorahnung der digitalen Zukunft konnten Besucher in Frankfurt erhalten.

Die Hallen 8 und 9 waren traditionell wieder das Zentrum der Werkstattausrüster. Von großen Playern und langjährigen Wiederholungsausstellern wie Bosch, Maha oder AVL Ditest bis hin zu Erstausstellern wie Getac war alles vertreten. In Halle 9 zeigte Bosch - gefühlt auf der halben Hallenfläche - sein Produktportfolio. "Uns bewegt Digitalisierung" war da groß auf einer Leinwand zu lesen. Die zunehmende Vernetzung in und um das Fahrzeug werde zu einer grundlegenden Veränderung in den Werkstätten und im Teilehandel führen, erklärte Uwe Thomas, Vorstandsvorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Automotive Aftermarket, während der Pressekonferenz. "Wir haben unser Angebot rund um die Vernetzung konsequent ausgebaut. Vom Fahrzeug über die Werkstätten bis zum Handel", so Thomas. Werkstätten könnten beispielsweise mit Hilfe der Augmented-Reality-Anwendungen im Reparaturprozess unterstützt werden. Wichtige Zusatzinformationen, ob Texte, Anleitungen, Schaltpläne oder Multimedia-Inhalte werden ins reale Bild eingeblendet und erleichtern so die Fehlersuche.

Mit der neuen Telematik-Lösung "Smart 4.0" hat man auch in Halle 8 bei AVL Ditest auf Vernetzung gesetzt und den Automechanika Innovation Award 2016 gewonnen. Die prämierte Werkstätten-Betreuung behebe Probleme, bevor sie entstehen, erklärte Geschäftsführer Gerald Lackner in Frankfurt. Mittels Fernzugriff auf die Prüfgeräte wird der "State of health" proaktiv kontrolliert und so etwa rechtzeitig prognostiziert, wann eine Komponente ausgetauscht werden muss.

In der gleichen Halle präsentierte Maha auf seinem 1.500 Quadratmeter großen Messestand seine neue Zweisäulen-Hebebühnen-Familie Mapower II. Die Bühnen, repräsentativ im Spalier aufgebaut, gibt es mit elektromechanischem sowie mit elektrohydraulischem Antrieb. Dabei wurde das Design komplett überarbeitet und modernisiert. Der eigentliche Clou im Bereich Vernetzung ist auch hier die Internet-Anbindung. Bei Bedarf könne die Bühne selbstständig oder nach Aufforderung mit dem Servicedienstleister kommunizieren.

Per Virtual Reality durchs Getriebe

Digitalisierung war eines der großen Themen des Automobilzulieferers Schaeffler. Besucher konnten die Produkte des Herstellers mit der Virtual-Reality-Technologie erkunden. In einer simulierten Werkstatt wechselten die Besucher virtuell mit der Reparaturlösung "LuK RepSet 2CT" eigenhändig eine trockene Doppelkupplung und steuerten ein Miniatur-Raumschiff durch das Innenleben eines Pkw-Motors, um mehr über die Motorenprodukte von INA zu erfahren. Ebenfalls im Fokus des Messeauftritts stand die Servicemarke Repexpert. Werkstätten konnten sich an sechs Werkbänken über das Online-Portal informieren.

Der Automobilzulieferer ElringKlinger zeigte, wie Kundenschulungen der Zukunft durchgeführt werden. Mit Virtual Classroom werden Schulungen am PC möglich. Dafür muss nicht mal ein Programm installiert werden: Der Nutzer wählt sich direkt über einen Link auf der Homepage in das Schulungsprogramm ein und kann an der Präsentation teilnehmen.

Im Rahmen der Roadshow "Connected Mobility", ein neues Format der Messe Frankfurt, sprach Key-Note-Redner und Jeep-Hacker Chris Valasek vom Uber Advanced Technology Center über die Schattenseite der Digitalisierung: er zeigte, wie leicht es für Hacker ist, Lenk- oder Bremssysteme von Fahrzeugen ganz außer Kraft zu setzen.

asp-Redakteur gewinnt Journalistenpreis

Auszeichnung für asp AUTO SERVICE PRAXIS: Fachredakteur Dietmar Winkler hat auf der Automechanika den renommierten Journalistenpreis "Wort und Werkstatt" für seinen Beitrag "Jetzt spielen die Großen - Übernahmen im Teilemarkt" in asp 12/2015 erhalten. Ebenfalls prämiert wurden Steffen Dominsky (Platz 1) und Torsten Schmidt (Platz 2).Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, bezeichnete in seiner Ansprache den Journalistenpreis als "bedeutende Idee der Kfz-Branche". "Wort und Werkstatt" verfolge das Ziel, eine qualitativ hochwertige Berichterstattung über die Kfz-Werkstätten in deutschsprachigen Medien zu fördern. Insgesamt waren in diesem Jahr 41 Fachbeiträge eingereicht worden.Der Journalistenpreis, der seit 2006 jährlich vergeben wird, ist inzwischen zu einem festen Bestandteil der Automechanika geworden. Die auslobenden Unternehmen sind Werbas, Control- Expert und ZF Services. (pn/se)

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