Hausmessen werden, im Gegensatz zu großen internationalen Veranstaltungen, bei den Werkstätten immer beliebter. Dies war erneut auf den Leistungsschauen der Stahlgruber GmbH aus Poing festzustellen. Sowohl im September in Sindelfingen als auch am 14. und 15. November in Nürnberg herrschte volles Haus. Das lag nicht nur an den bis zu 10.000 Besuchern, sondern auch an mittlerweile über 180 Ausstellern, die nahezu jeden Bereich aus dem Werkstattalltag mit Produkt-, Dienstleistungs- oder Serviceangeboten abdeckten. "Vor allem in Nürnberg hat die Leistungsschau eine Eigendynamik entwickelt mit immer mehr Besuchern und wachsendem Ausstellerinteresse. Wir wollen aber neben umfassender Information für die Besucher auch den familiären Charakter beibehalten", so Hubert Seebauer, Leiter Vertriebsunterstützung.
Praxisorientiert
Neben einem umfassenden Angebot an Werkstattausrüstungen, Ersatzteilen und Zubehör standen verschiedene Schwerpunktthemen im Mittelpunkt der Veranstaltungen. So stießen die Dauerbrenner Hebetechnik, Fahrzeugdiagnose und Qualitätswerkzeuge erneut auf großes Interesse. Vor allem die Qualitäts- und Spezialwerkzeuge nehmen immer mehr Raum ein. Ebenfalls eine große Rolle spielten Themen und Produkte rund um die Fahrzeugelektronik. Hier standen die HU-relevanten Bereiche der Scheinwerfereinstellung unter Berücksichtigung der neuesten Lichttechnologien sowie Bremsenprüfstände im Mittelpunkt. Ebenfalls topaktuell waren die gezeigten Systeme zur Kalibrierung von kamerabasierten Assistenzsystemen. Bei vielen Vorführungen an den jeweiligen Ständen konnten sich die Besucher vom praktischen Einsatz der neuesten Werkstattausrüstung überzeugen.
Informationsbedarf
Im Stahlgruber Kompetenz-Zentrum präsentierte das Unternehmen seine eigenen Leistungen wie das Kundeninformationssystem STAkis oder die Werkstatt- und Fachhandelskonzepte. Detaillierte Informationen gab es im Kompetenz-Zentrum außerdem zu Einspar- und Optimierungsmöglichkeiten im Bereich Telekommunikation, zum neuen Lack-Center oder zum Dauerbrenner RDKS, der täglich mit drei Info-Vorträgen unterstützt wurde. "Wir merken an den Kundenfragen, dass es hier noch bei einigen Betrieben Informationsbedarf gibt, teils generell zur Thematik, teils zu den einzelnen Systemen", so Seebauer.
Ein weiterer Stand zeigte Möglichkeiten zur Energieeinsparung im Betrieb mit der Option auf eine kostenlose Beratung im eigenen Hause.
Über den Tellerrand
Die Messe bot aber auch Themen für den berühmten Blick über den Tellerrand hinaus, die nicht unbedingt mit dem Tagesgeschäft zu tun hatten, aber unter Umständen eine strategische Entscheidung für den Betrieb sein könnten. So informierte ein eigener Stand über die Möglichkeiten, an der wachsenden Zahl von Young- und Oldtimern zu partizipieren. Dabei ging es nicht um Restaurationsarbeiten, sondern Wartung, Service und Verschleißreparaturen. So befinden sich laut der gezeigten BBE-Studie derzeit rund vier Millionen Youngtimer im täglichen Einsatz, ca. zwei Millionen sind Freizeitobjekt, dazu kommen über 600.000 Oldtimer. Dabei ermittelte die Studie ein Marktvolumen von rund 14 Milliarden Euro für Instandhaltung sowie die mit zunehmendem Alter der Fahrzeuge steigende Bereitschaft der Besitzer für Investitionen. Dies haben auch die Zulieferfirmen festgestellt und bieten eine breite Palette an Ersatzteilen und Reparaturlösungen. Namhafte Marken wie Mahle (Kolben), Sachs (Dämpfer), ContiTech (Riemen) oder die Bilstein-Tochter Febi (Reparatursätze Achsen) zeigten ihre Reparaturlösungen von Käfer und Ponton bis Golf I. Laut der Studie lagen die durchschnittlichen Ausgaben bei den Freizeit-Youngtimern in 2014 mit 2.900 Euro mehr als doppelt so hoch als bei den Alltags-Youngtimern, in die Oldtimer steckten die Besitzer im Schnitt sogar 5.264 Euro für den Unterhalt. Eine durchaus lohnenswerte Überlegung.
Kurzfassung
Die Besucher der Stahlgruber Leistungsschauen trafen auf ein breites Informationsspektrum mit branchenrelevanten Kernthemen, viel innovativer Technik und Anregungen für neue rentable Geschäftsfelder.
- Ausgabe 12/2015 Seite 56 (381.4 KB, PDF)