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Werkstatthelfer Teil 4: Unverzichtbare Kleinteile

13.12.2018 11:00 Uhr
Werkstatthelfer Teil 4: Unverzichtbare Kleinteile

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Gutes Handwerkzeug ist für Kfz-Mechaniker unverzichtbar. Denn ist das notwendige Werkzeug schnell zur Hand, erleichtert das die Arbeit ungemein. "Unsere erste Ausstattung war ein Proxxon-Steckschlüsselsatz für 44 Euro, damit haben wir das Schrauben angefangen", erzählt Nikolas Grandl von GK Fahrzeugtechnik in Hohenbrunn. Inzwischen ist das Werkzeugsortiment der freien Werkstatt freilich stark angewachsen. In dem Hazet-Werkstattwagen befinden sich etwa "Gabel-Ringschlüssel, Ratschen, Steckschlüsseleinsätze, Schraubendreher, Zangen und Hämmer", zählt der Werkstattinhaber auf. Der Werkstattwagen wurde ursprünglich in der Standardausführung angeschafft und nach und nach erweitert, zum Beispiel um Ratschen von Berner, die sich verlängern lassen. "Die halten bei größerem Kraftaufwand extrem viel aus", so Nikolas Grandl über die Verlängerungen. Die beiden Inhaber von GK Fahrzeugtechnik, Nikolas Grandl und Volkmar Kempf, haben sich dabei nicht auf eine Werkzeug-Marke festgelegt, sondern achten bei der Anschaffung von neuem Werkzeug vor allem auf Qualität und Preis.

Gigantische Auswahl

Die Anzahl der Werkzeughersteller ist groß: ob Berner, Gedore, Hazet, Knipex, Kunzer, KS Tools, Snap-on Tools, Sonic Equipment, Stahlwille, Wera oder Würth - um nur einige zu nennen. Und noch größer ist die zur Verfügung stehende Auswahl. Allein im Bereich Steckschlüsselsätze bieten die Hersteller verschiedenste Ausführungen an, die von zehn bis über 200 Teile beinhalten. In den umfangreichen Profisets sind neben den klassischen Sechskant-Einsätzen weitere Nüsse und Bits (bspw. Torx, Schlitz, PH, PZ) in verschiedenen Längen und Größen zu finden. "Ein Steckschlüsselsatz sollte am besten 1/4, 3/8 und 1/2 Zoll enthalten", erklärt Marten Günther von KS Tools. "Den Steckschlüsselsatz brauche ich eigentlich immer, der ist quasi im Dauereinsatz. Mit der Ratsche geht es einfach schneller und besser", weiß der Produktmanager, der früher selbst als Mechaniker tätig war.

Die Ratsche oder Knarre ist das wichtigste Teil im Steckschlüsselsatz und sollte über eine entsprechend feine Verzahnung verfügen. "Wenn der Umstellwinkel gering ist, kann die Ratsche im engen Motorraum besser bedient werden", so Marten Günther. Die Entriegelung der Ratsche erfolgt per Knopfdruck. Auch der Umschalthebel befindet sich am Ratschenkopf. Da es im Motorraum oft eng ist, sind schlanke Ratschen von Vorteil. Am wichtigsten aber ist die Qualität: die Ratsche muss stabil und den Kräften gewachsen sein. Denn nicht funktionierendes oder minderwertiges Werkzeug hält den Arbeitsprozess auf und kann schlimmstenfalls zu Verletzungen führen. "Wenn die Kräfte zu groß sind und das Material dem nicht standhält, kann ein Steckschlüssel beispielsweise brechen und den Mechaniker verletzen", weiß Marten Günther. Er empfiehlt bei Werkzeug auf vernünftige Qualität zu achten. Wer sein Werkzeug pflegt und sauber hält, hat auch lange Freude daran, ist er überzeugt ( siehe Interview rechts).

Nützliches Zubehör

Viele Steckschlüsselsätze verfügen neben der Grundausstattung auch über eine Reihe an Zubehör bzw. Spezialwerkzeugen: von Ringmaulschlüsseln und Schraubendrehern über Kardangelenke und Verlängerungen bis zur Wasserpumpenzange. Je nach Bedarf und Einsatzzweck kann der Anwender so die für sich passende Zusammenstellung auswählen. "Bei uns sind die Steckschlüsselsätze und Werkstattwagen so aufgebaut, dass man erstmal einen Basissatz hat, auf dem der Mechaniker aufbauen kann", erklärt der Produktmanager bei KS Tools das Prinzip.

Damit der Mechaniker das benötigte Teil aber auch immer schnell zur Hand hat, ist eine gut sortierte Aufbewahrung sinnvoll. Die Steckschlüsselsätze werden daher in stabilen Kunststoffkoffern geliefert, in denen jedes Teil seinen festen Platz hat ( siehe Fotos oben). Die in der Regel klemmgesicherten Werkzeuge lassen sich so auch bequem von A nach B transportieren.

Ersatzteile einzeln beziehbar

Bei so vielen Kleinteilen kommt es aber selbst bei der besten Ordnung im Werkstattalltag vor, dass etwas verloren geht. Zudem können häufig verwendete Teile mit der Zeit verschleißen. Für den Fall ist es wichtig, dass alle Teile des Steckschlüsselsatzes einzeln nachkaufbar sind. Dafür verfügen diese in der Regel über eine eigene Artikelnummer. Marten Günther ergänzt: "Nicht nur die Einzelteile, auch einzelne Komponenten sind bei uns als Ersatzteil beziehbar." So könne etwa das defekte Getriebe einer Ratsche einfach ausgetauscht werden.

Kurzfassung

Handwerkzeuge sind Arbeitsmittel Nummer eins in der Werkstatt. Dazu gehören auch Steckschlüssel-Sätze, die je nach Umfang unterschiedlich ausgestattet sind. Neben der Qualität sollten Anwender darauf achten, dass etwa Ersatzteile einzeln nachgekauft werden können.

Vernünftiges Werkzeug hält sehr lange

Marten Günther arbeitet bei KS Tools als Produktmanager. Der gelernte Kfz-Mechaniker weiß, worauf es bei gutem Werkzeug ankommt.asp: Welche Materialien werden für Handwerkzeug verwendet?M. Günther: Am wichtigsten ist, dass die Materialien den Kräften, die auftreten, standhalten und bei der Anwendung nicht kaputtgehen. Der Standard in der Werkzeugbranche ist Chrom Vanadium Stahl. Hier gibt es genaue DIN-ISO-Vorgaben, an die sich die Markenhersteller halten. Die Qualität wird hier bei KS Tools durch ständige Kontrollen wie zum Beispiel Bruchtests auf einem Level weit über den Vorgaben gehalten.asp: Wo liegen die Unterschiede zwischen matten und verchromten Oberflächen?M. Günther: Qualitativ gibt es keinen Unterschied. Das ist Geschmackssache, die einen mögen lieber das verchromte, die anderen das matte Werkzeug. Zudem ist es regionsabhängig. In Deutschland produzieren die etablierten Hersteller mattes Werkzeug, in Frankreich kennt man nur das verchromte. Mattes Werkzeug rutscht etwas weniger leicht als glattes, verchromtes, aber das verchromte lässt sich besser sauber halten. Wichtig ist, dass die Verchromung qualitativ gut gemacht ist, sonst kann sie abplatzen und man kann sich an der scharfkantigen Schicht die Finger aufschneiden.asp: Wann muss Handwerkzeug ersetzt werden?M. Günther: Wenn man sich gutes Handwerkzeug zulegt, hat man das normalerweise sein Leben lang. Einzelteile, wie eine 10er oder 13er Nuss, die jahrelang täglich im Einsatz sind, können verschleißen. Die muss man dann nachkaufen. Aber viel häufiger geht etwas verloren und muss ersetzt werden. Aber generell hält das Werkzeug sehr lange, wenn man darauf achtet und es pflegt.asp: Wie sieht eine solche Pflege aus?M. Günther: Pflege bedeutet, dass ich mein Werkzeug sauber halte, es regelmäßig reinige und zum Beispiel ab und zu einen Ölfilm auftrage. Werkzeug sollte nicht in Schmutz oder feuchter Umgebung aufbewahrt werden, sondern am besten in einen Werkzeugkasten oder Werkstattwagen verräumt werden.

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