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Werkstatttechnik: Lenkungspumpen richtig tauschen

13.06.2018 09:46 Uhr
ZF Lenkungspumpentausch
ZF gibt Werkstätten Tipps für den unkomplizierten Tausch von Lenkungspumpen.
© Foto: ZF Aftermarket

Der Austausch einer elektrohydraulischen Lenkung ist nicht sehr kompliziert, wenn die Werkstätten einige Kriterien beachten - weiß ZF Aftermarket.

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Sofern der richtige Prozess des Lenkungspumpentausch eingehalten, wird, stellt das für Werkstätten kein großes Problem dar, erklärt ZF Aftermarket. Die Experten geben dazu hilfreiche Tipps.

Ein Austausch der elektrohydraulischen Lenkung (EHPS) wird notwendig, wenn die Lenkung schwergängig wird, die Lenkhilfpumpe undicht ist oder die Flüssigkeit in ihr nicht mehr korrekt zirkulieren kann. Zuerst ist die Zündung auszuschalten, das Tragen von Schutzbrille und geeigneter Arbeitskleidung ist Pflicht. Ein Vergleich der neuen Pumpe mit der im Fahrzeug verbauten - samt Anschlüssen und Haltern - ist sinnvoll.

ZF empfiehlt, so viel Hydraulikflüssigkeit wie möglich aus dem Pumpenbehälter zu entfernen. Die Hochdruckanschluss-Verschraubung ist abzuschrauben und das Rohr ist von der Pumpe abzuziehen. Möglicherweise auslaufende Flüssigkeiten sollte mit einem weißen Tuch oder Papiertuch aufgefangen und auf Schmutz oder Metallspäne untersucht werden. Bei Verunreinigungen empfiehlt es sich, das komplette System zu spülen. 

Die nächsten Schritte sollten analog zu erfolgen: Die Schelle ist mit Hilfe einer geeigneten Beißzange von der Rücklaufleitung zu entfernen, dann muss die Leitung aus dem Pumpenbehälter gezogen werden. Anschließend die drei Befestigungsschrauben entfernen, die Pumpe aus dem Halter nehmen die elektrischen Stecker ziehen. Nun lässt sich die Pumpe aus dem Fahrzeug nehmen. Der Stecker auf dem Fahrzeugkabelstrang sollte keine Korrosion aufgrund von Wasssereintritt aufweisen.

ZF betont, dass die Anschlussdose auf der neuen Pumpe und den Stecker am Fahrzeugkabelstrang auf Kompatibilität zu prüfen ist. Bei Kompatibilität kann der Stecker direkt in die Anschlussdose auf der Pumpe gesteckt werden. An neueren Modellen ist die Steckerbelegung anders ausgelegt. In diesem Fall ist das mit der Pumpe mitgelieferte Adapterkabel zu verwenden. Anschließend wird das Adapterkabel mit der Anschlussdose an der Pumpe und mit dem Stecker am Fahrzeugkabelstrang verbunden, sein Massekabel wird am Massepunkt neben der Pumpe befestigt. Zuvor sollten alle Korrosionsspuren vom Massepunkt entfernt werden. Empfehlenswert ist die Verwendung einer neuen Schraube für einen guten, elektrischen Kontakt. Im Anschluss erfolgt der Einbau der Pumpe in den Halter und deren Sicherung mit den ursprünglichen Befestigungsschrauben. Die Schrauben müssen mit dem vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Drehmoment festgezogen werden. Nun wird die Rücklaufleitung wieder an den Pumpenbehälter angeschlossen und mit einer Schelle befestigt. Dann wird das Hochdruckanschlussrohr angeschlossen und die Überwurfmutter mit dem angegebenen Drehmoment festgeschraubt.   

Ist die Pumpe eingebaut und angeschlossen, kann das System befüllt und entlüftet werden. Dafür wird der Einfülldeckel vom Pumpenbehälter abgenommen und der Behälter mit neuer, vom Fahrzeughersteller empfohlener Hydraulikflüssigkeit bis zur Max-Markierung befüllt. Anschließend wird das Fahrzeug angehoben, bis die Räder keinen Bodenkontakt mehr haben, der Motor gestartet und der Flüssigkeitsstand im Behälter sofort noch einmal überprüft, da dieser schnell absinken kann. Während sich der Motor im Leerlauf befindet, wird das Lenkrad langsam zehn- bis 15-Mal von links nach rechts gedreht - ohne jedoch dabei den Lenkanschlag zu erreichen. Dabei ist der Flüssigkeitsstand stets im Auge zu behalten. Die Hydraulikflüssigkeit wird nun bis zur MAX-Markierung nachgefüllt, dann der Pumpenbehälter mit dem Deckel verschlossen, wenn der Entlüftungsvorgang abgeschlossen ist. Nicht vergessen werden sollte, das  Hydrauliksystem auf Leckagen zu prüfen. Wichtig ist, alle Diagnose-Fehlercodes zu löschen, bevor die neue Pumpe auf das Fahrzeug kodiert wird. Nun erfolgt der Download des zum Fahrzeug passenden Kennfelds aus dem Diagnosemenü und die Aktivierung. Zum Schluss erfolgt eine Testfahrt mit dem Fahrzeug. (tm)

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