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Wie funktioniert eigentlich: Der Scheibenwischer

04.03.2025 09:07 Uhr | Lesezeit: 2 min
Scheibenwischer
Nicht nur im Herbst und Winter geht ohne Scheibenwischer gar nichts.
© Foto: Michelin

Jedes Auto hat mindestens einen Scheibenwischer. Idealerweise verrichtet dieser möglichst unauffällig seine Arbeit.

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Der Scheibenwischer ist fast so alt wie das Auto selbst. Seine Entwicklung begann vor über 120 Jahren, seine heutige Ausprägung ist ungefähr halb so alt. Doch immer noch gibt es Versuche, die Technik zu optimieren.

Im Jahr 1903 erfand die Amerikanerin Mary Anderson ein System, das Wasser und Schmutz von der Frontscheibe wischte – weil sie es satt hatte, dass sie bei schlechtem Wetter die Frontscheibe aufklappen mussten, um die Straße noch zu sehen. Was sie ersann, bestand aus einem mit Gummi belegten hölzernen Wischarm, der mit einem von Hand bedienten Hebel im Innenraum verbunden war. Ziemlich bald wurde die Sache verfeinert: Um 1917 kam die Gummilippe, Anfang der 20er-Jahre kam der mechanische Antrieb dazu, 1926 macht Bosch ihn elektrisch. Der heute gängige Intervall-Scheibenwischer feierte 1962 Premiere.

Ein moderner Scheibenwischer besteht heute aus drei Hauptkomponenten: Dem Wischerblatt mit Gummiprofil, um das Wasser von der Scheibe zu befördern. Gehalten wird das Blatt vom Wischerarm, der von einem Wischermotor angetrieben wird. Von diesem wiederum gibt es zwei Haupttypen von Antriebssystemen. Der Rundläufermotor dreht sich nur in eine Richtung und nutzt ein Hebelgetriebe für die Hin- und Her-Bewegung. Dieser ist die gängigste Variante, besonders in Fahrzeugen der unteren Klassen. In teureren Autos kommt häufig der Reversiermotor zum Einsatz. Dieser wechselt die Drehrichtung für die Hin- und Her-Bewegung der Wischerarme. Diese Bauweise ist teurer und benötigen eine spezielle Ansteuerungselektronik.


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Der beste Antrieb nutzt allerdings nichts ohne gute Wischerblätter. Moderne Exemplare sind für gewölbte Windschutzscheiben optimiert. Sie bestehen aus mehreren Segmenten mit Gelenken, die das Gummiprofil gleichmäßig an die Scheibe drücken. Zwei dünne, elastische Metalleinlagen im Gummiprofil sorgen für eine gleichmäßige Druckverteilung. Eine spezielle Variante hat Anfang der 2000er der Zulieferer Bosch vorgestellt. Der sogenannte "Aerotwin"-Wischer besteht aus einem einteiligen Gummiprofil mit integriertem Spoiler und zwei Federschienen zur Druckverteilung. Diese Konstruktion soll das Wischergebnis verbessern und reduziert die Höhe des Wischers, um die Sicht weniger zu behindern.

Eine weitere neue Entwicklung sind die Regensensoren. Die Sensoren projizieren Infrarotlicht in einem 45-Grad-Winkel in die Windschutzscheibe. Bei trockener Scheibe wird das Licht größtenteils zurück in den Sensor reflektiert. Regentropfen verändern diese Reflexion, was der Sensor erkennt. Die Elektronik passt dann die Wischergeschwindigkeit an. Einige Hersteller setzen zudem mittlerweile auf Wischer mit integrierten Wasserdüsen. Statt von der Motorhaube aus zu spritzen befeuchten sie die Scheibe direkt vor der Gummilippe. Ein Vorteil dieser Bauweise ist zum einen der Platzgewinn im Motorraum. Zum anderen sind die traditionellen Hauben-Düsen hinderlich, wenn es um Maßnahmen zum Schutz von Fußgängern bei einem Unfall geht.


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