Audi muss in Deutschland 330.000 Autos wegen Brandgefahr in die Werkstatt zurückrufen. Bei den Fahrzeugen der Modellreihen A4, A5, A5 Cabrio und Q5 aus dem Produktionszeitraum April 2011 bis Mai 2015 kann es an den Steckverbindungen der elektrischen Anschlüsse im Zusatzheizer aufgrund von Reibkorrosion zu erhöhten Übergangswiderständen kommen. Infolge dessen kann es zu einer thermischen Überlastung mit dem Risiko eines Schmorschadens bis hin zum Brand kommen, erklärte ein Audi-Sprecher am Mittwoch in Ingolstadt. Die Ursache für die Reibkorrosion sind mechanische Beanspruchung sowie Mikrobewegungen an den Steckverbindungen in Verbindung mit der falschen Beschichtung der Kontakte. Schon im Oktober hatte Audi in den USA 250.000 Autos mit dem gleichen Problem zurückgerufen.
Es gebe bisher zwar nur ein paar Dutzend Zwischenfälle, vorwiegend aus Ländern mit besonders niedrigen Außentemperaturen, aber niemand sei verletzt worden. Das Fahrzeug kann bis zur Durchführung der Maßnahme weiter genutzt werden. Sollte jedoch ein Schmorgeruch im Fahrzeuginnenraum wahrgenommen werden, empfiehlt Audi, das Fahrzeug schnellstmöglich abzustellen und eine Werkstatt zu informieren. Der sogenannte Zuheizer lässt sich über das MMI im Menü CAR/Untermenü Klima auch komplett ausschalten. Aus Sicherheitsgründen rät der Hersteller bis zur Durchführung der Aktion diese Abschaltung gemäß Betriebsanleitung vorzunehmen (Umstellung von "Auto" auf "Aus").
Als Abhilfemaßnahme erfolgt bei den betroffenen Fahrzeugen der Austausch des Zusatzheizelementes mit optimierten elektrischen Anschlüssen und, wenn noch nicht erfolgt, die
Anpassung der Ansteuerung der elektrischen Zusatzheizung über ein Softwareupdate des Klimabedienteils. Das dauere etliche Stunden. Im Sinne einer schnellen Abwicklung empfiehlt Audi, vorab einen Termin in der Werkstatt zu vereinbaren. Die Information der betroffenen Kunden sei angelaufen. Zu den Kosten des Rückrufs äußerte sich Audi nicht. (asp/dpa)