In bestimmten Befestigungen an den Vorder- und Hinterradträgergruppen beim Land Rover Defender wurden übermäßig spröde Schrauben eingebaut, die brechen können. Da es sich bei der Radträgergruppe um eine geschlossene Baugruppe handelt, kann eine gebrochene Schraube Beschädigungen anderer Schraubenbefestigungselemente nach sich ziehen.
An den Vorderradbremsen können die Befestigungselemente die vordere Bremsscheibe beschädigen, was zu einem Verlust der strukturellen Integrität und zum Brechen der Bremsscheibe führen kann. Darüber hinaus können alle Nabenbefestigungselemente beschädigt werden und dadurch keinen Halt für die Achse mehr bieten. Das ABS-System kann im Falle einer starken Bremsung das Ungleichgewicht nicht ausgleichen, die Stabilität des Fahrzeugs wird beeinträchtigt.
Betroffen sind in Deutschland rund 289 Defender, die vom 24.10.2014 bis 04.12.2014 gebaut wurden. Bei den Fahrzeugen müssen die entsprechenden Schrauben in der Rad- und Nabenbaugruppe ausgetauscht werden - sowohl bei den Vorder- als auch bei den Hinterrädern. Sollten Schäden bemerkt werden, ersetzt der Händler alle dazugehörigen Bauteile.
Laut einem Land Rover-Sprecher hat die Rückruf-Aktion am 6.8.2015 begonnen, wobei 253 Fahrzeuge bereits abgearbeitet sind und somit noch rund 36 in Deutschland offen sind. Die Reparatur soll etwa fünf Stunden in Anspruch nehmen. Es kann jedoch auch sein, dass der Händler das Fahrzeug terminbedingt länger benötigt. Das Interne Kürzel lautet P053.
Nachgearbeitete Fahrzeuge werden im JLR-Werkstattportal als nicht mehr betroffen angezeigt. Zugang zu diesem Portal besteht auch für freie Kfz-Werkstätten gemäß der aktuellen Gesetzgebung. (asp)