Mercedes-Benz ruft aktuell mehrere Baureihen wegen zwei Problemen zurück. Erstes betrifft die elektrische Lehnenverriegelung des linken Fondsitzlehnenschlosses der Baureihen C-Klasse (BR 205), E-Klasse (BR 213), GLC (BR 253), AMG GT 4-Türer Coupé (BR 290) sowie EQC (BR 293) aus dem Produktionszeitraum Januar bis Mai 2020.
Für den Fall, dass die grundsätzliche Funktion des linken Fondsitzlehnenschlosses nicht der Spezifikation entspricht, könnte im Falle eines Crashs ein Versagen der Sitzlehnenverriegelung infolge Beaufschlagung durch eine mögliche Beladung nicht ausgeschlossen werden. Als Vorsorgemaßnahme erfolgt der Ersatz der linken Fondsitzlehnenverriegelung in der Vertragswerkstatt. Der vorgesehene Werkstattaufenthalt soll eine Stunde in Anspruch nehmen. Potenziell betroffen sind von dieser Aktion mit dem internen Code "9295001" weltweit rund 11.955 Fahrzeuge, davon hierzulande 3.961.
Ölzulaufleitung Abgasturbolader
Beim zweiten Problem geht es um einen möglichen Materialfehler im Bereich des Turboladers. Demnach könnte bei bestimmten Fahrzeugen der E-Klasse (BR 213), G-Klasse (BR 463), S-Klasse (BR 222), S-Klasse Coupé und Cabrio (BR 217) sowie Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé (BR290) mit 4,0l 8-Zylinder Benzinmotor das Elastomer-Material der Ölzulaufleitung des Abgasturboladers nicht der Spezifikation entsprechen. Infolge thermischer Belastung im Fahrbetrieb besteht die Möglichkeit einer punktuellen Undichtigkeit der Ölzulaufleitung. In einem solchen Fall könne nicht ausgeschlossen werden, dass austretendes Öl in Kontakt mit heißen Bauteilen gelangt, erklärte eine Daimler-Sprecherin gegenüber asp-online. Das KBA verweist in diesem Fall auf ein Brandrisiko.
In der Vertragswerkstatt erfolgt binnen einer Arbeitszeit von zwei Stunden der Ersatz der Ölzulaufleitung zum Abgasturbolader. Die davon in Deutschland potenziell 1.158 betroffenen Fahrzeuge stammen aus dem Herstellungszeitraum Mai 2018 bis Oktober 2019, der interne Code lautet hier "0993102". (tm)