autoaid Internet Diagnose+
Mit dem jüngsten Update hat autoaid eine umfangreichen Erweiterung der Diagnosesoftware um weitere Auto-marken begonnen. Außerdem wird die browsergestützte Diagnose angeboten, welche plattformneutral arbeitet und dem Nutzer zum Beispiel die Installation der regelmäßigen Updates erspart.
Gut Ding will Weile haben. Und so hat das Start-up-Unternehmen autoaid aus Berlin seinem Diagnosesystem die erforderliche Zeit zur Reife gelassen. Schließlich betritt autoaid im Bereich Diagnose Neuland. Doch seit vergangenem Jahr wird das System nun aktiv vermarktet. Die ersten 1.000 Diagnosegeräte sind nach Angaben von autoaid bereits an Kunden in mehreren Ländern verkauft. Bisher beschränkt sich die Abdeckung der Diagnosesoftware auf die deutschen Volumenmarken. Zu den diagnosefähigen Systemen bei allen Marken zählen Motor, Klimaanlage, Kombiinstrument sowie ABS. Die Fehlercodes dieser Systeme können in Klartext ausgelesen und gelöscht werden. Außerdem kann die Software die ausgelesenen Daten der Sensoren grafisch darstellen.
Durchstarten in 2014
Möglich sind Servicerückstellungen sowie die Ansteuerung einiger Typen elektrischer Feststellbremsen und zum Beispiel die Kalibrierung des Lenkwinkelsensors. Seit Ende 2013 ist ein neues Update verfügbar, welches die Abdeckung um die Marken, Renault, Nissan, Dacia, Citroen und Peugeot erweitert. Zukünftig soll monatlich eine neue Automarke hinzukommen. Erstmals stellt autoaid seine Diagnosesoftware auf eine browsergestützte Variante um. Ab dann kann autoaid auf jedem beliebigen Endgerät unabhängig vom Betriebssystem ausgeführt werden, denn das Diagnoseprogramm wird dann nicht mehr auf einem PC oder Notebook installiert, sondern mit dem Browser wie jede andere Homepage online aus dem Internet geladen. Damit entfallen auch die Updates, denn die neuen Daten werden von autoaid einfach in der Cloud, so nennt sich der virtuelle Server im Netz, gespeichert. So arbeitet jeder Anwender automatisch immer mit den aktuellsten Daten. Der eigentliche Clou bei der autoaid Internet Diagnose+ ist die Community. So wird bei jeder Diagnose erfasst, ob die vorgeschlagene Lösung zielführend war. Die Resultate fließen sofort in die Diagnosedaten ein. Auf diese Weise wird das System mit jeder durchgeführten Diagnose präziser, weil es die typspezifischen Besonderheiten „erlernt“.
Ein kleines Modul genügt
Die Nutzung der autoaid Internet Diagnose+ ist denkbar einfach. Dazu muss eine Werkstatt lediglich ein kleines Diagnose Interface (VCI) von autoaid beziehen. Zusätzlich müssen noch die gewünschten Marken freigeschaltet werden. Aktuell kostet die Hardware mit Freischaltung für eine Marke knapp 400 Euro. Die Version mit Freischaltung für alle deutschen Volumenmarken kostet 800 Euro. Das Interface wird an die OBD-Schnittstelle und den Rechner angeschlossen (eine Bluetoothversion ist in Vorbereitung), welcher wiederum mit dem Internet verbunden sein muss. Nach der Fahrzeugselektion ist es aber möglich das System begrenzt ohne Internetzugriff zum Beispiel auf einer Probefahrt zu nutzen. Bernd Reich
- Ausgabe 1/2014 Seite 29 (481.0 KB, PDF)