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Neue Anforderungen durch RDKS

12.09.2014 12:02 Uhr
Neue Anforderungen durch RDKS

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Reifenservice

Nicht nur angesichts des aktuell herrschenden Sommer-Totalausfalls mit Nachttemperaturen im einstelligen Bereich, auch weil der Oktober nur noch wenige Wochen entfernt ist, beginnen in Werkstätten und Autohäusern allmählich die Vorbereitungen auf das Winterreifengeschäft. Besondere Herausforderung für die Betriebe in diesem Jahr: Die immer stärkere Verbreitung der ab 1. November 2014 für alle Neufahrzeuge gesetzlich vorgeschriebenen Reifendruckkontroll-Systeme, kurz RDKS. Viele Neufahrzeuge ab den Baujahren 2012 und 2013 sind bereits ab Werk mit RDKS ausgestattet. Die Systeme sollen Unfälle durch schleichenden Reifendruckverlust vermeiden und zudem einen Beitrag zu Energieeinsparung und Emissionsreduzierung leisten. Darum sollten Werkstätten wissen, mit welchen Systemen sie es im Service zu tun bekommen. Unterschieden wird laut Stefan Dittmar, Reifenexperte von TÜV SÜD, zwischen direkt und indirekt messenden RDKS. Direkt messende Systeme haben üblicherweise Druck- und Temperatursensoren, die im Reifeninneren am Ventil oder an der Felge befestigt sind. Per Funk werden die Messwerte in bestimmten Zeitabständen an ein Steuergerät gesendet. Bei Unterschreitung der festgelegten Warngrenze leuchtet eine Kontrolllampe in der Armaturentafel auf. „Direkt messende Systeme erkennen nicht nur schnellen Druck-, sondern auch den so genannten Diffusionsverlust. Selbst wenn der Luftdruck langsam und an mehreren Reifen gleichzeitig schwindet“, erklärt Dittmar. Weiterer Vorteil: Sie können einen absoluten Druckwert anzeigen. Nachteil: Direkt messende Systeme sind teuer. Hinzu kommen die Kosten für den Einbau in der Fachwerkstatt (wenn das System nicht serienmäßig verbaut ist) und einen zusätzlichen Satz für die Winterreifen auf eigenen Felgen.

Indirekt messende Systeme vergleichen die Raddrehzahlen über die Sensoren des Antiblockiersystems (ABS) – neuere Systeme nutzen zusätzlich die Signale von anderen Sensoren des Fahrzeugs, zum Beispiel die Schwingungsfrequenzen der Reifen, Beschleunigungssignale etc. Hat ein Rad weniger Luft, kann das System dies analysieren und schlägt Alarm. Solche Systeme werden ab Werk angeboten. Die Luftdruckwarnschwellen liegen üblicherweise bei 25 Prozent Druckverlust, und es wird angezeigt, welcher Reifen Luft verliert. Für Werkstätten erhöht sich der Aufwand im Reifenservice, sofern beim Wechsel von Sommer- auf Winterräder Sensoren für den zweiten Reifensatz montiert und auf das entsprechende Fahrzeug kalibriert werden müssen. Die Experten von TÜV SÜD raten Werkstattunternehmern, sich mit den technischen Besonderheiten von RDKS vertraut zu machen, bevor Kunden nach dem ersten Schnee in die Werkstätten stürmen (siehe auch Kasten Kurzinterview). Stefan Dittmar hat außerdem noch einen dringenden Hinweis für alle Autofahrer: „Egal, welches System verbaut ist, es entbindet den Fahrer nicht davon, den Luftdruck regelmäßig zu prüfen und gegebenenfalls zu korrigieren.“

Stefan Dittmar, Reifen- und Räderexperte bei TÜV SÜD

Kann man das RDKS beim Wechsel auf Winterreifen einfach stilllegen?

Die Stilllegung ist unzulässig. Ist an dem Fahrzeug ein aktives Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS) verbaut, führt die Montage von Rädern ohne entsprechendes System zur Nicht-Vorschriftsmäßigkeit der Fahrzeuge. Bei der Hauptuntersuchung nach Paragraf 29 StVZO wird ein nicht funktionierendes RDKS als „geringer Mangel“ eingestuft, den der Fahrzeughalter allerdings unverzüglich beseitigen muss.

Kann man bei direkt messenden Systemen die Sensorbatterien austauschen?

Nein, bisher sind uns keine Systeme bekannt, die dies ermöglichen. Darum ist bei Ausfall der Sensorbatterie der komplette Sensor auszutauschen.

Kann ein und derselbe Satz Sensoren von Sommer- auf Winterräder ummontiert werden und umgekehrt?

Ja, das Ummontieren der Sensoren von einem auf den anderen Rädersatz ist erlaubt und möglich.

Gebrauchtwagen

Die Gebrauchtwagen-Experten von TÜV SÜD haben Gebrauchtwagenmarkt und Käuferverhalten auf wichtige Ausstattungsdetails untersucht. Die daraus resultierenden Tipps sollen nicht nur Gebrauchtwagenkäufer unterstützen. Sie geben auch Neuwagenkäufern und Händlern Hinweise darauf, welche Sicherheitsausstattung heute an Bord sein sollte. An erster Stelle steht das ABS, das das Blockieren der Räder bei einer Vollbremsung verhindert. Dicht gefolgt von ESP, dem elektronischen Stabilitätsprogramm, das über kurze, dosierte Bremseingriffe an allen vier Rädern verhindert, dass ein Fahrzeug ins Schleudern kommt. Schon hier trennt sich die Spreu vom Weizen, denn laut Eberhard Lang, Gebrauchtwagenexperte bei TÜV SÜD, lag die Ausstattungsrate der Neufahrzeuge mit ESP 2010 erst bei rund 60 Prozent. Gerade bei typischen Anfängerautos und Zweitwagen aus dem Klein- und Kompaktwagenbereich gilt es darum, genau hinzuschauen. Zu den wichtigen, weil unter Umständen Leben rettenden Sicherheitsausstattungen gehören für Experte Lang außerdem Brems-, Notbrems- und Spurhalteassistent. Deren Verbreitung ist allerdings noch vergleichsweise gering und findet sich allenfalls in jungen Gebrauchtwagen. Bei TÜV SÜD rechnet man damit, dass die Bedeutung dieser Sicherheitssysteme in den nächsten Jahren weiter wächst. Im Hinblick auf den künftigen Wiederverkaufswert sind auch Händler gut beraten, wenn sie ihre Vorführwagen mit entsprechender Sicherheitsausstattung ordern.

TÜV SÜD Auto Partner GmbH

Geschäftsleitung verstärkt

TÜV SÜD Auto Partner hat zum 1. Juli 2014 Detlev Lanz neu in die Geschäftsleitung berufen. Die TÜV SÜD Auto Partner GmbH ist die Organisation professioneller freiberuflicher Kfz-Sachverständiger bei TÜV SÜD. Seit 2010 haben freiberufliche Kfz-Sachverständige bundesweit die Möglichkeit, unter dem Dach der TÜV SÜD-Gruppe tätig zu werden.

Der 53-jährige Lanz soll die Geschäftsbeziehungen in Berlin und im Umland der Hauptstadt weiter ausbauen und seine umfangreiche Branchenerfahrung zugunsten der Partnerbüros und ihrer Kunden einbringen.

Lanz war zuletzt Geschäftsführer von TÜ-Service in Potsdam, einem Tochterunternehmen von TÜV Nord. Davor war er über 15 Jahre lang als Geschäftsführer einer Autohausgruppe tätig. Der Manager gehörte zu den Mitbegründern von TÜV Nord in Mecklenburg-Vorpommern, arbeitete dort als Prüfingenieur und war als Leiter maßgeblich am Aufbau der Überwachungsorganisation in diesem Bundesland beteiligt.

TÜV SÜD Auto Service

Jürgen Wolz

Tel. 0 89/57 91-23 20, Fax -23 81

juergen.wolz@tuev-sued.de

TÜV SÜD Auto Partner

Thomas Gensicke

Tel. 0 7 11/72 20-84 73, Fax -84 88

thomas.gensicke@tuev-sued.de

Zentraler Vertrieb

Tel. 07 11/7 82 41-246

vertrieb-as@tuev-sued.de

Weiterbildungsangebote im Netz:

TÜV SÜD Akademie www.tuev-sued.de/akademie_de

Sensibilisierung für Gefahren bei Fahrzeugen mit Hochvolttechnik, lautet der Titel eines Selbstlernprogramms, das die TÜV SÜD Akademie für Mitarbeiter in Werkstätten und Autohäusern anbietet. Das webbasierte Programm ist in zwei Unterrichtseinheiten à 90 Minuten unterteilt. Es richtet sich nicht nur an Mechaniker, sondern an alle Mitarbeiter, die im Betrieb mit diesen Fahrzeugen in Berührung kommen können. Ihnen werden die Gefahren vermittelt, die von HV-Systemen ausgehen können. Zudem wird geschult, wie im Notfall Erste Hilfe zu leisten ist. Verständnistests vertiefen das Wissen. Das Programm sorgt damit für die vom Gesetzgeber geforderte BGI-konforme Sensibilisierung, dokumentiert durch eine Abschlussbescheinigung.

Weitere Infos:

torsten.merk@tuev-sued.de

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