TÜV SÜD nimmt Stellung zu aktuellen Aussagen der Deutschen Umwelthilfe. Demnach soll in einem BMW-Modell 320d eine illegale Abschaltvorrichtung zur Manipulation der Abgaswerte verbaut sein (asp berichtete).
Im Jahr 2015 erhielt TÜV SÜD von der BMW Group den Auftrag, umfangreiche Untersuchungen an den Abgassystemen unterschiedlicher BMW-Modelle durchzuführen. Unter anderem wurde in diesem Rahmen ein zum DUH-Versuch technisch identischer BMW 320d vermessen. Untersucht wurde das Verhalten der Fahrzeuge im für die Typprüfung zu Grunde liegenden Normzyklus NEFZ sowie in Zyklen, die außerhalb der Normtypprüfung lagen. Der Realbetrieb wurde ebenfalls überprüft.
Die getesteten Fahrzeuge zeigten im Rahmen der festgeschriebenen Testzyklen bei den NOx-Emissionen keine Auffälligkeiten, erklärt der Prüfspezialist. Die Werte lagen innerhalb der technisch erklärbaren sowie erwarteten Toleranz. Insgesamt zeigen die überprüften Fahrzeuge ein sehr robustes Abgasverhalten. In keinem Fall, weder auf dem Prüfstand noch auf der Straße, lag aus TÜV SÜD-Sicht der Charakter einer illegalen Abschaltvorrichtung vor. Für Rückfragen zur Messmethodik und den Ergebnissen stehe TÜV SÜD jederzeit zur Verfügung, hieß es.
Staatsanwaltschaft hat sich eingeschaltet
Mittlerweile hat sich die Münchner Staatsanwaltschaft in die Untersuchung möglicher Unregelmäßigkeiten bei der Abgasreinigung bei BMW eingeschaltet. Die Ermittlungsbehörde leitete eine entsprechende Vorprüfung ein, wie eine Sprecherin am Donnerstag bestätigte.
Eine Vorprüfung bedeutet, dass die Staatsanwälte nachforschen, ob es Hinweise auf eine Straftat gibt - dies ist nicht gleichzusetzen mit einem förmlichen Ermittlungsverfahren. Vor der Staatsanwaltschaft hatte auch das Bundesverkehrsministerium eine Überprüfung der Vorwürfe gegen BMW durch das Kraftfahrt-Bundesamt angekündigt. (dpa/asp)