"Neuwagen sollten trotz des technischen Fortschritts behutsam an ihre Höchstleistung herangefahren werden", rät Eberhard Lang von TÜV SÜD. Glaubt man den Handbüchern der Hersteller, dann sind zwar besondere Einfahrvorschriften kaum nötig. Doch dies steht in dem merkwürdigen Kontrast, dass praktisch alle Pressestellen der Hersteller ihre Testwagen sorgsam einfahren, bevor sie getestet werden.
Zwar sind seit Trabants und Käfers Zeiten die Regeln für das Einfahren eines neuen Autos weniger streng. "Einige Punkte sollte man jedoch nicht vergessen, denn letztlich zahlen sie sich aus", mahnt Lang. Ein spezielles Einfahröl braucht kein Neuwagen mehr. Die Fertigungstoleranzen im Motor sind inzwischen so gering, dass es kaum noch Unebenheiten gibt, die bei den Kolbenbewegungen abgerieben werden. So kann auch auf den Ölwechsel, mit dem einst die abgeschmirgelten Späne ausgespült wurden, verzichtet werden. Allerdings gilt nach wie vor, dass Neuwagen circa die ersten 1.000 Kilometer nicht mit Vollgas gefahren werden sollten. Wer dies missachtet, riskiert, dass die Zylinderoberflächen nicht geglättet, sondern großflächig abgetragen werden. Die Missachtung kann zur Folge haben, dass der Ölverbrauch mit der Zeit deutlich über die vom Hersteller angegebene Menge ansteigt.
- Ausgabe 07/08/2021 S.39 (173.5 KB, PDF)