Ferrari präsentiert auf dem diesjährigen Genfer Automobilsalon den F12 Berlinetta, der laut Unternehmensmitteilung "der Vorbote einer neuen Generation von 12-Zylinder Ferraris" sein soll. Es handelt sich um das bislang leistungsstärkste Ferrari-Modell mit Straßenzulassung: Der V12-Saugmotor hat eine Höchstleistung von 740 PS bzw. eine spezifischen Leistung von 118 PS pro Liter Hubraum (Leistungsgewicht: 2,1 kg/PS). Das maximale Drehmoment beträgt 690 Nm, 80 Prozent hiervon stehen laut Hersteller bereits bei 2.500 U/min zur Verfügung und bieten volle Durchzugskraft bis zum Drehzahlmaximum von 8.700 U/min. Das wirkt sich natürlich auf die Fahrdaten aus: Der vom Ferrari Styling Centre in Zusammenarbeit mit mit Pininfarina gestylte Renner beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 3,1 Sekunden und von 0 auf 200 km/h in 8,5 Sekunden. Er absolviert eine Runde auf der Rennstrecke von Fiorano in 1 Minute und 23 Sekunden und somit schneller als jeder andere Serien-Ferrari. Ferraris traditionelles Transaxle-Layout wurde grundlegend überarbeitet, um es besser auf die Leistung des Wagens abzustimmen. Der Radstand wurde verkürzt und der Motor sowie das Armaturenbrett und die Sitze wurden im Chassis tiefer gelegt. Das neue Design der Hinterradaufhängung und des Getriebegehäuses ermöglichte den Ferrari Ingenieuren, das Heck zu verkürzen. Das Resultat ist ein sehr kompaktes Fahrzeug mit einem niedrigeren weiter nach hinten verlegten Schwerpunkt. Der Karosseriebauer Scaglietti konzipierte für den F12 Berlinetta ein neues Fahrgestell mit Spaceframe-Chassis und eine Rohkarosserie aus zwölf unterschiedlichen Aluminium Legierungen. Dies führt den Angaben zufolge zu einer 20 Prozent höheren Verwindungssteifigkeit – bei einer gleichzeitigen Gewichtsreduzierung von 70 kg auf nur noch 1.525 kg ( im Vergleich zum bisherigen V12-Coupé), mit einer Achslastverteilung, bei der 54 Prozent des Gewichts auf der Hinterachse liegen. Gesenkter Durst Auch zum Thema Kraftstoffverbrauch äußern sich die Italiener: Er sei um 30 Prozent auf durchschnittlich 15 Liter gesenkt worden, mit einem CO2-Ausstoß von 350 g/km. Ermöglicht wurde dies den Ingenieuren zufolge durch aerodynamische Optimierung des Fahrzeugs (Cw-Wert: 0,299). Eine sogenannte "Aero Bridge" erzeugt durch ein spezielles Design über der Motorhaube Anpressdruck, indem sie die Luft vom oberen Teil des Fahrzeugs auf die Flanken lenkt, wo sie mit dem Sog aus den Radhäusern zusammenwirkt, um den Luftwiderstand zu senken. Zweite Maßnahme ist das "Active Brake Cooling": Dieses System öffnet bei hohen Betriebstemperaturen spezielle Luftleitbleche zu den Bremsbelüftungen; auch das soll den Luftwiderstand reduzieren. Apropos Bremsen: Verbaut ist eine neue Generation von Karbon-Keramik-Bremsen (CCM3). (ng)
F12 Berlinetta: Schnellster Serien-Ferrari debütiert in Genf
Mal wieder zeigen die Italiener am Lac Leman einen roten Renner der Superlative: Der V12 mit 750 PS katapultiert den Piloten aus dem Stand in drei Sekunden auf 100 und in 8,5 Sekunden auf 200 km/h.