Wohl in keiner anderen Autofabrik sind so viele Nieten im Einsatz wie bei Jaguar in Solihull. Und darauf ist Alan Volkaerts gewaltig stolz. Denn der Leiter der brandneuen Produktion für den Jaguar XE in diesem Werk hat den "größten Aluminium-Karrosseriebau in Europa aufgebaut". 1.700 Kollegen und 613 Roboter nehmen gerade die Fertigung des Mittelklasse-Wagens XE in Angriff. Sie brauchen pro Auto eben jene 2.700 Nieten und eine Masse Superkleber aus der Luftfahrt, um die Leichtbauteile zu verbinden.
Und aus dem Metall ist die gesamte Karosse. Eine Premiere in dieser Klasse – und mit dem Marktstart im kommenden Sommer (ab 36.500 Euro) eine Kampfansage an BMW, Audi und Mercedes. Die haben bisher das Mittelklasse-Segment bei den Premium-Fahrzeugen fest im Griff. "Wir wollen jetzt ein starkes Wort mitreden", sagt Volkaerts selbstbewusst. Mehr als zwei Milliarden Euro haben seine Arbeitgeber dafür spendiert.
Nick Miller, Chefingenieur des XE, schwärmt von der "Alu-Schalenbauweise", die sonst niemand so wie Jaguar beherrsche. An einen Kern aus extrem festem Alu wird dabei ähnlich wie bei einem Rennwagen die Außenhaut praktisch wie eine Schale aufgenietet und geklebt. Vorteil für den Fahrer, so Miller: "Mit 70 Prozent hochfestem Alu ist die XE-Karosse fast ein Fünftel steifer als der größere XF." Mehr Sicherheit bei weniger Gewicht; 1,47 Tonnen wiegt das Modell. Ergibt mehr Fahrdynamik, verspricht Miller.