Nachhaltige Mobilität klingt eigentlich umweltfreundlich. Doch derzeit verfügbare Elektroautos müssen ressourcenintensiv produziert werden. Ein wirklich nachhaltiger Gewinn für die Umwelt ist allerdings erst dann gewährleistet, wenn das E-Auto weitgehend in geschlossenen Recyclingkreisläufen bleibt. Einen solchen, dann wahrhaftig nachhaltigen Ansatz verfolgt die TU/Ecomotive in Eindhoven mit der Entwicklung des Noah. Noch in diesem Jahr wollen die Holländer ihren Elektro-Kleinwagen für den Straßenverkehr zulassen, der dank spezieller Bio-Materialien ein nahezu vollständiges Recyceln erlaubt.
Außenhaut, Innenraum und Chassis von Noah basieren auf einem Verbundstoff, der aus den Rohzutaten Zucker und Flachs produziert wird. Das damit aus nachwachsenden Rohstoffen entwickelte Bio-Composite-Material kann vollständig dem Kreislauf zurückgeführt werden. Nebenbei sind die auf einer inneren Wabenstruktur basierenden Matten leicht und fest zugleich. Entsprechend soll der als Zweisitzer konzipierte Noah bescheidene 350 Kilogramm wiegen.
Gut 240 Kilometer Reichweite
Angetrieben wird das Leichtbau-Mobil von einem 15 kW / 20 PS starken E-Motor in Kombination mit einer modularen Batterie, die – sollte eine bessere Akkutechnik zur Verfügung stehen – auch problemlos durch eine andere ersetzt werden kann. Das für den ersten Prototypen vorgesehene Batteriepaket aus sechs Zellen soll gut 240 Kilometer Reichweite erlauben. Maximal wird Noah rund 100 km/h schnell.
Sollte das Ökomobil in einigen Jahren in Serie gebaut werden, könnte es vor allem als umweltfreundliches Carsharing-Fahrzeug zum Einsatz kommen. Entsprechend ist Noah voll vernetzt und würde dann unter anderem mit Hilfe von NFC-Scannern die Spontan-Anmietung erleichtern. (SP-X)