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Markenausblick Toyota: Späte Strom-Strategie

12.01.2024 06:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
Die Studie Urban SUV soll in diesem Jahr in Serie gehen.
© Foto: Toyota

Hybrid über alles. Mit dieser Devise fuhr Toyota bislang prächtig. Doch in Zukunft setzt der Welt größte Autobauer stärker auf Strom. Schon in drei Jahren will man neun Elektromodelle im Portfolio haben.

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Bislang hat Toyota stets konsequent seine Hybridstrategie verteidigt, aus nachvollziehbarem Grund: Wegen des hohen Verkaufsvolumens sei die CO2-Einsparung viel größer als dies mit wenigen batterieelektrischen Modellen (BEV) möglich wäre. Doch mittlerweile bekennt sich der Welt größte Automobilhersteller mehr und mehr zur Elektromobilität – zumindest was die europäische Strategie angeht – und hat hier ambitionierte Ziele. Ab 2026 sollen jährlich mehr als eine Viertelmillion Menschen Elektroautos von Toyota kaufen.

Das Portfolio umfasst dann insgesamt neun Modelle, derzeit sind es drei. Fünf BEV werden aus der Pkw-Sparte und eines aus dem Nutzfahrzeugsegment (Toyota Professional) hinzukommen. Bei Letzterem handelt es sich um den Proace Max, der in Kooperation mit Stellantis gebaut wird und im Aufbau und Größe dem Peugeot Boxer, Citroën Jumper und Fiat Ducato entspricht. 420 Kilometer soll der Proace Max mit einer Batteriefüllung schaffen.

Was die restlichen fünf Stromer anbelangt, hierzu zog Toyota im Rahmen des alljährlichen Kenshiki-Forums in Brüssel kürzlich das Tuch von zumindest zwei Concept Cars. Das kleinste von ihnen ist das nur 4,30 Meter kurze "Urban SUV", das elektrische Pendant zum Yaris Cross. Toyota sieht im B-Segment das größte Absatzpotenzial in Europa. Das "Urban-SUV" steht auf der adaptierten e-TNG-Architektur des bZ4X (Debüt 2022). Wählen kann der Käufer unter zwei Batterieoptionen sowie zwischen Front- und Allradantrieb. Die Vorstellung wird im Sommer sein, der Marktstart Ende 2024. Die Nummer zwei nennt Toyota "Sport Crossover Concept". Es ist etwas länger und breiter, vor allem aber deutlich flacher als der bZ4X und zielt vorwiegend auf Design-orientierte Kunden, denen ein SUV zu aufrecht und klobig ist.

2025: Martkstart Sport Crossover Concept

Dennoch soll das Modell über ausreichend Komfort und Funktionalität verfügen, mit fünf Türen, großem Kofferraum und üppiger Beinfreiheit im Fond. Der Marktstart ist für 2025 avisiert. Technisch basiert das Coupé nicht auf einer Architektur der Japaner, sondern stammt von BYD (Build Your Dream). Mit dem chinesischen Autohersteller hat Toyota ein Joint Venture gegründet. Die Produktion findet bei BYD statt. Das gilt auch für die Fahrzeuge, die für Europa vorgesehen sind. Wohl ebenfalls 2025 dürfte ein weiteres Elektro-SUV seinen Markteintritt haben. Die Studie "Compact SUV" zeigte Toyota bereits 2022 auf dem Vorjahres-Kenshiki-Event. Mit einer Länge von zirka 4,50 Metern rangiert das Kompaktmodell ein Klasse unterhalb des bZ4X (4,69 Meter).

Front- und Allradantrieb sowie zwei Akku-Kapazitäten stehen zur Auswahl. Sowohl das Urban-, als auch das Compact-SUV und das Crossover-Coupé sollten eigentlich analoge Namen zur recht kryptisch anmutenden Nomenklatur des bZ4X erhalten (hier steht bZ für "beyond Zero", die 4 gibt das Segment an und X steht für Crossover). Doch wird Toyota aller Wahrscheinlichkeit nach von diesem Plan abweichen. Favorisiert werden griffigere Namen.  Beim vierten von fünf Elektro-Modellen, die Toyota bis einschließlich 2026 zusätzlich auf der Straße haben will, liegt die Vermutung nahe, dass man dieses Modell oberhalb des bZ4X platzieren und als siebensitziges SUV ins Programm nehmen wird. Abgedeckt wären damit dann alle gängigen SUV-Segmente. Da verwirrt es ein wenig, dass es sich auch beim fünften Fahrzeug einmal mehr um ein SUV handeln soll. Zumindest deutete Toyota dies auf einer großen Grafik an.


Toyota RAV4 Plug-In-Hybrid

Toyota RAV4 Plug-In-Hybrid (2021) Bildergalerie

2025: Nachfolger des RAV4

Eine der wichtigsten Neuerscheinungen wird 2025 der Nachfolger des RAV4. Als sicher gilt, dass Toyota es auch bei der immerhin schon sechsten Generation weiter beim Hybridantrieb belässt. Denn der RAV4 ist weltweit ein Riesenerfolg und eines der meistverkauften SUVs überhaupt. Mit einem vollelektrischem RAV4 würde man einen massiven Rückgang bei den Absatzzahlen riskieren. Ähnlich verhält sich die Sache beim Highlander. Bei beiden Modellen legt man wohl erst in übernächster Generation den Schalter komplett um.

Dann gehören bei Toyota auch längst neue, dezidierte E-Architekturen und andere Batterietechnologien zum Alltag. Erste Hinweise darauf gaben auf dem Kenshiki-Forum die beiden Konzept-Modelle, die nach 2026 eine neue Ära einleiten sollen: FT-Se und FT-3e. Hinter letzterem Kürzel steckt eine 4,86 Meter lange Crossover-Studie mit einer ähnlichen Silhouette wie der Jaguar i-Pace. Möglich werden sollen ultraschnelles DC-Laden (10 bis 80 Prozent in zehn Minuten) und Reichweiten von über 1.000 Kilometer.  

Und nicht zuletzt haben sich die Japaner mit dem FR-Se einmal Gedanken gemacht, wie man in der E-Mobilität dem Thema Fahrspaß eine neue Dimension verabreicht. Herausgekommen ist der "Future Toyota Sports electric", ein gut proportionierter, 4,38 Meter kurzer und nur 1,22 Meter hoher Zweisitzer. Ob Chance auf Serie oder nur eine Fingerübung der Ingenieure, bleibt abzuwarten.

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