Von Peter Maahn/SP-X
Wie kommen bis zu acht Erwachsene in noblem Ambiente rein elektrisch in eine rund 400 Kilometer entfernte Stadt? Bald in einer V-Klasse: Wie der EQC, ein Mittelklasse-SUV auf Basis des GLC, trägt auch der große Stromer die neue Typenlogik von Mercedes. "EQ" für elektrisch plus "V" für den Genspender im normalen Modellprogramm.
Ein "Fahrzeugkonzept mit Zukunft" sei der EQV, betont Daimler-Vorstand Wilfried Porth und verspricht den baldigen Serienstart der weltweit ersten Großraumlimousine im Edel-Segment. An der Vorderachse zieht ein 150 kW / 204 PS starker Elektromotor, der seine Energie aus einer 100 kWh-starken Lithium-Ionen-Batterie saugt. Laut neuer Norm reicht der Akku für gut 400 Kilometer. Geladen werden kann an einer sogenannten Wallbox, einer Haushaltssteckdose oder Schnellladesäule. Letztere liefert in nur 15 Minuten den Strom für weitere 100 Kilometer Fahrt. An der heimischen Wallbox mit elf kW Ladeleistung sind es demnach rund zehn Stunden, bis das 4,90-Meter-Schiff komplett erstarkt wieder ablegen kann.
Mercedes-Benz EQV
BildergalerieVon außen gleicht der EQV weitgehend seinen Schwestermodellen aus der alten Welt. Als Unterscheidungsmerkmal nennt Chef-Designer Gorden Wagener die Frontpartie: "Im Zentrum steht der Kühlergrill mit Chromspangen, ein LED-Leuchtenband als typisches Merkmal des EQ-Designs und große Lufteinlässe". Deutlicher wird das Besondere im Innenraum. Das inzwischen in mehreren Pkw-Modellen eingeführte Infotainment-System MBUX mit den großflächigen Monitoren anstelle von klassischen Armaturen erobert die V-Klasse erst mit der Elektroversion. Das jüngst präsentierte Facelift der normalen V-Klasse kommt noch mit dem aufgesetzten Mittel-Monitor der klassischen Art daher.
Navigation berücksichtigt Ladezustand
Das moderne Bedienkonzept des EQV wurde durch typische E-Anzeigen wie Reichweite, Energiefluss oder Stromspartipps ergänzt. Dazu gehört eine Navigation, die den gegenwärtigen Ladezustand berücksichtigt, eine Fernsteuerung zum Klimatisieren von zu Hause aus, aber auch eine App, mit der man den gezapften Strom an der Ladesäule bezahlen kann.
Natürlich ist das in Genf gezeigte Konzeptfahrzeug gespickt mit edlen Accessoires. Blaue Lederoptik der Instrumententafel, ergänzt durch Elemente in Rosé-Gold. Eine Farbkombination, die sich auch an den Sitzen wiederfindet. Die Grundtöne des Innenraums in Schwarz und Blau sollen für eine entspannte und luxuriöse Stimmung wie im nobel gestalteten Eigenheim sorgen. Während das Ausstellungsstück über sechs Sitze in drei Reihen verfügt, ist bei Marktstart dann auch eine sieben- oder achtsitzige Bestuhlung möglich. Über die späteren Preise oder das Datum für den Serienstart schweigt sich Mercedes noch aus.