Nach Ora treibt Great Wall Motor (GWM) auch den Markteintritt der Schwestermarke Wey in Deutschland voran. Wie der chinesische Autobauer in der vergangenen Woche anlässlich des Pariser Autosalons mitteilte, können Interessenten das Premieren-Modell Coffee 01 schon jetzt über eine eigene App konfigurieren und ab November ordern. Zeitgleich werde die Emil Frey Gruppe als GWM-Vertriebspartner die ersten Verkaufsstellen in Deutschland eröffnen.
Den Angaben zufolge will Emil Frey bis zum Ende des ersten Quartals 2023 ein bundesweites Netz von 60 Verkaufs- und Servicestellen aufbauen. Als Vertriebsmodell sei ein Agentursystem geplant, hieß es. Wichtigster Standort soll eine Markenrepräsentanz in Berlin werden, das sogenannte "Brand Experience Center" wird ab Anfang 2023 vom Hersteller selbst betrieben. Bei Finanzierung und Leasing werden die Chinesen mit Santander Consumer Finance zusammenarbeiten.
Für den Coffee 01 ruft GWM Preise ab 55.900 Euro auf. Das Allrad-SUV wird von einem 350 kW / 476 PS starken Plug-in-Hybridantrieb auf Basis eines 2,0-Liter-Benziners angetrieben. Die elektrische Reichweite soll 146 Kilometer (WLTP) betragen, geladen wird mit bis zu 50 kW Leistung. Im Basismodell "Premium" zählen unter anderem 21-Zoll-Räder, Head-up-Display und 360-Grad-Kamera zur Ausstattung. Das "Luxury"-Modell für 4.000 Euro Aufpreis bietet außerdem Panoramadach, klimatisierte Alcantarasitze und Ambientebeleuchtung.
Wey Coffee 01
BildergalerieWey versteht sich als Premiumanbieter in der Great-Wall-Gruppe. Neben dem knapp 4,90 Meter langen Coffee 01 ist das kleinere SUV-Modell Coffee 02 in Planung. Dessen Markteinführung ist für die erste Hälfte des kommenden Jahres angekündigt.
Den deutschen Markt will der Konzern außerdem mit der Lifestyle-Marke Ora erobern. Sie wendet sich mit ungewöhnlichem Design vor allem an jüngere Kunden. Der Ora-Vertrieb über die Emil Frey Gruppe soll ab Januar starten. Die Schweizer Handelsgruppe, die eine langjährige Expertise im Importgeschäft insbesondere mit asiatischen Herstellern hat, setzt dabei auf ein Vertragshändlersystem mit bundesweit 200 Standorten.
"Europa ist für uns der wichtigste Markt außerhalb Chinas", unterstrich Henry Meng, Präsident von GWM Europe, in Paris. Nach Frankreich und Deutschland wolle man als nächstes in Großbritannien und Israel durchstarten.