Drei Dinge sind am deutschen Automarkt eigentlich gewiss. Erstens: Die beliebtesten Fahrzeuge einer Klasse stammen immer aus deutschen Konzernen. Zweitens: Je älter ein Modell, desto weiter sinkt es in der Gunst der Käufer. Drittens: Importautos sind zwar meist billiger als vergleichbare deutsche, verlieren aber schneller an Wert.
Eine Ausnahme dieser Regeln ist der Nissan Qashqai: Kurz vor der Ablösung durch das Nachfolgemodell liegt der japanische Crossover an Platz eins der Zulassungsstatistik unter den kompakten SUV in Deutschland. Überdies bietet der Nissan in der Kompaktklasse mit einem Restwert von 63,6 Prozent nach drei Jahren auch noch den geringsten Wertverlust. Aber das SUV ist eben mit einem Facelift bereits seit 2007 am Markt. Und die Zahl der Konkurrenten steigt – auch aus dem Premium-Segment. Deswegen hat Konzernchef Carlos Ghosn jetzt in London erstmals gezeigt, wie Nissan dem Paroli bieten will: Mit mehr Luxus, mehr Assistenzsystemen und inneren Werten, die dem bisherigen Erfolgsrezept treu bleiben sollen.
Vor allem zwei Dinge bleiben gleich: Der neue Qashqai ist nicht wesentlich größer als der Vorgänger – und er wird wohl nicht wesentlich teurer werden. Ein Einstiegspreis auf dem Niveau des bisherigen Modells (ab 19.990 Euro) ist wahrscheinlich, wenn der Nissan im Februar in die Verkaufsräume rollt. Bestellen können Interessenten ihn schon jetzt. Er baut auf dem gleichen modularen Baukasten auf wie sein großer Bruder X-Trail und Modelle der Schwestermarke Renault. Das und eine neue Einkaufsstrategie sparen 30 bis 40 Prozent Kosten bei Entwicklung und Produktion – und macht mehr Inhalt möglich.